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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Forstchefin klärt auf Stadtwald Frankfurt: Der Verhaltenscodex für Besucher
Der Stadtwald in Frankfurt – ein mystischer Riese, über den Besucher immer wieder Neues lernen können. Unser kleiner Einblick in das dichte Reich der Bäume:
Wer sich in Frankfurt nach Entspannung sehnt, findet sie direkt vor seiner Haustür: Mit rund 5.785 Hektar Fläche ist der Frankfurter Stadtwald einer der größten Deutschlands. Er wird vom StadtForst, einer Fachabteilung des Grünflächenamtes, bewirtschaftet. Doch welchen Herausforderungen sind die Förster täglich ausgesetzt? Und was ist im Wald strengstens verboten, was aber erwünscht? Darüber gibt uns die Frankfurter Forstchefin Tina Baummann Auskunft:
"Die Aufgaben eines Försters sind sehr vielseitig und gerade in einem stadtnahen Erholungswald wie dem Frankfurter Stadtwald ist kein Tag wie der andere." Um einen kleinen Einblick in die vielseitige Arbeit im Wald und außerhalb des Waldes zu gewähren, zählt Baummann auf Anfrage von t-online ihre täglichen Aufgaben auf:
- Pflege des gesamten Waldes – hierzu gehören Bäume, Pflanzen und Tiere
- Pflege der Wegeinfrastruktur und der Erholungseinrichtungen (etwa Waldbänke und Schutzhütten)
- Durchführung von Verkehrssicherungsmaßnahmen entlang öffentlicher Straßen
- Durchführung von Maßnahmen zum Arten- und Naturschutz, wie zum Beispiel Fledermaushabitate und Hirschkäfermeiler
- Baustellenüberwachung
- Öffentlichkeitsarbeit, Bürotätigkeiten und Arbeitsplanung
- Jagd
An dieser Stelle endet die Aufzählung der Forstchefin, "da es so viele Themenbereiche sind, mit denen wir tagtäglich zu tun haben und die hier nicht abschließend alle dargestellt werden können."
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Frankfurter Stadtwald: Deshalb ist der Beruf als Förster so wichtig
t-online fragt Tina Baummann, warum ihr Beruf als Stadtförsterin so wichtig ist. Sie antwortet: "Försterinnen und Förster sind Fachleute, wenn es darum geht, die Zusammenhänge des Ökosystems zu verstehen und zu kennen. Sie wissen, wie man dem Wald und den darin lebenden Tierarten hilft, deren Lebensräume erhält und wie man den Wald dabei naturnah und pfleglich bewirtschaftet." Darüber hinaus wüssten die Fachleute, wie man wichtigen, nachwachsenden Rohstoff naturfreundlich und nachhaltig bereitstellt.
Bei all den unterschiedlichen Arbeitsbereichen stößt man doch mit Sicherheit auf Dinge im Wald, mit denen man nie gerechnet hätte. Und tatsächlich bestätigt Baummann: "Wir haben mal ein Lager gefunden, in dem Diebesgut aus Kleingärten versteckt war", es gäbe allerdings zahlreiche andere Anekdoten, die sich im Stadtwald Frankfurt ereignen.
Das ist im Frankfurter Wald verboten – und das ist erlaubt
Was ist Besuchern des Waldes eigentlich verboten? Die Antwort:
- Kulturflächen betreten
- Rauchen und Feuer machen
- Müll hinterlassen
- Hunde unbeaufsichtigt laufen lassen
- Wild beunruhigen
- unerlaubt mit Kraftfahrzeugen fahren
- Das Hessische Waldgesetz klärt über weitere Verbote in Wäldern auf
Erwünscht sei hingegen das Nutzen der Waldwege zur Erholung. "Es gibt Wege zum Spazieren gehen, Wandern, Rad fahren und extra ausgewiesene Reitwege", so Baummann. Waldbesuchende könnten jederzeit beim StadtForst Frankfurt anrufen, wenn ihnen etwas komisch vorkommt, sie eine Frage haben, einen rechtlichen Verstoß beobachten oder einen Waldbrand sehen.
Zu erreichen ist das Grünflächenamt Frankfurt unter der Telefonnummer 069 212 33118.
- Mailaustausch mit Tina Baummann vom StadtForst Frankfurt (Stand: 19. September 2023)
- frankfurt.de: "Wald" (Stand: 19. September 2023)