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Kurioser Lufthansa-Flug: Boeing neun Stunden in der Luft für nichts


Was steckt hinter der seltsamen Route?
Kurioser Lufthansa-Flug: In neun Stunden von Frankfurt nach Frankfurt

Von t-online, mtt

15.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Der Lufthansa-Jet mit der Kennung D-ABTL in Frankfurt (Archivbild): Die Boeing 747 musste am Mittwoch ihren Flug nach Seoul über dem Kaspischen Meer abbrechen.Vergrößern des Bildes
Der Lufthansa-Jet mit der Kennung D-ABTL in Frankfurt (Archivbild): Die Boeing 747 musste am Mittwoch ihren Flug nach Seoul über dem Kaspischen Meer abbrechen. (Quelle: Wölk/imago-images-bilder)
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Neun Stunden in der Luft – für nichts. Warum flog eine Lufthansa-Maschine mit 341 Passagieren an Bord so eine seltsame Route?

Eine Boeing 747-400 der Lufthansa ist diese Woche fast neun Stunden in der Luft gewesen, nur um dann wieder am Ausgangspunkt zu landen. Darüber berichtet das Fachmagazin "Aviation Herald".

Im Internet verfügbare Flugdaten bestätigen die Meldung: Demnach hob der vierstrahlige Jet am Mittwoch um kurz nach 16 Uhr in Frankfurt am Main ab. An Bord: 341 Fluggäste. Das Ziel: Seoul.

Lufthansa: Öldruckanzeige spielt verrückt

Die ersten Stunden verlief Flug LH712 den Daten zufolge reibungslos. Die Maschine überflog Österreich, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, das Schwarze Meer, Georgien, Aserbaidschan und beinahe das Kaspische Meer. Dann gab es Probleme.

Wie die Lufthansa t-online mitteilte, spielte die Öldruckanzeige eines der vier Triebwerke verrückt. Die Crew beschloss, den Motor abzuschalten.

Die Boeing 747 drosselte das Tempo von 1.070 Kilometer pro Stunde auf 740 km/h, sank von 10.700 Metern Flughöhe auf 9.700 Meter und drehte um. Sie flog nun exakt dieselbe Route, die sie gekommen war, wieder nach Frankfurt zurück. Dort setzte sie sicher gegen 1 Uhr in der Nacht auf, die Passagiere wurden auf andere Flüge umgebucht.

Die Lufthansa erklärte t-online auf Nachfrage, die Crew habe über dem Kaspischen Meer "vorsorglich und verfahrenskonform Luftnotlage erklärt, um priorisiert landen zu können". Die betroffene Boeing, seit Mai 2002 im Dienst der Lufthansa, bleibe nun erst einmal zur weiteren technischen Untersuchung in Frankfurt. "Die Sicherheit unserer Passagiere und Crews hat zu jeder Zeit oberste Priorität."

2013: Airbus schafft nach Triebwerksausfall noch 8.000 Kilometer

Aber warum flog die Maschine bei einer Luftnotlage noch so einen weiten Weg zurück nach Frankfurt? Sicher ist: Fällt eines von vier Triebwerken aus, können Flugzeuge problemlos noch weite Strecken zurücklegen. Selbst Jets mit nur zwei Triebwerken können nach dem Ausfall eines Motors noch sicher landen.

Zuletzt war ein Lufthansa-Airbus A321 Neo mit nur einem funktionieren Triebwerk in Zagreb runtergegangen – rund eine halbe Stunde nach dem Triebwerksausfall. 2013 hatte es ein vierstrahliger Airbus 380 von Emirates nach einem Triebwerksausfall sogar noch 8.000 Kilometer bis nach Kuwait geschafft.

Warum flog die Lufthansa-Maschine nicht einfach weiter?

Wenn allerdings so weite Distanzen bei 75 Prozent Triebwerksleistung noch möglich sind: Wieso flog der Lufthansa-Jet dann nicht gleich nach Seoul weiter?

Auf diese Frage antwortete die Airline t-online nicht. Dafür gibt der Special-Interest-Account "Flight Emergency" bei der Plattform X einen Hinweis zum möglichen Grund: Bei einem nicht zu sofortiger Landung zwingenden Problem würden Fluggesellschaften häufig versuchen, noch die eigene Basis anzusteuern – weil sie dort über bessere Ressourcen zur Reparatur verfügen würden, wie etwa Ingenieure oder lagernde Ersatzteile.

Verwendete Quellen
  • Anfrage an die Lufthansa
  • avherald.com: "Incident: Lufthansa B744 enroute on Sep 13th 2023, engine shut down in flight"
  • avherald.com: "Incident: Emirates A388 over Atlantic on Oct 26th 2013, engine shut down in flight"
  • twitter.com: Beitrag von @FlightEmergency vom 13. September 2023
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