Untreue und Betrug in Raunheim? Razzia im Rathaus: Mitarbeiter sollen sich bereichert haben
Die Staatsanwaltschaft wirft den Mitarbeitern vor, durch ihre Bereicherung einen hohen Schaden verursacht zu haben. Die Ermittlungen laufen.
Die Staatsanwaltschaft Darmstadt hat Ermittlungen gegen den Amtsleiter der Stadt Raunheim eingeleitet. Ihm wird vorgeworfen, in den letzten Jahren 800.000 Euro an Provisionen für den Verkauf von städtischen Grundstücken erhalten zu haben. Wie mehrere Medien berichten, wurde bei einer Razzia am Freitagmorgen das Rathaus in Raunheim durchsucht. Dabei soll geklärt werden, ob es zu Veruntreuungen von Stadtgeldern gekommen ist.
Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft gegenüber dem "HR" erklärte, sei es bei den Durchsuchungen auch um das Ferienhaus des ehemaligen Rathauschefs Thomas Jühe (SPD) gegangen. Hierbei bestehe der Verdacht, dass städtische Mitarbeiter das Haus auf Kosten der Stadt ausgebaut haben sollen. Jühe war im vergangenen Dezember im Alter von 59 Jahren verstorben. Wegen einer schweren Krankheit legte er zwei Monate vorher sein Amt nieder.
Verdacht auf Günstlingswirtschaft
Ein Akteneinsichtsausschuss, der von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen wurde, werde von der Staatsanwaltschaft ebenfalls auf eine mögliche Günstlingswirtschaft in Raunheim untersucht. Dabei sollen mehrere Mitarbeiter im Fokus stehen, die während der Amtszeit von Jühe befördert wurden. Auch monatliche Gehaltszulagen zwischen 500 und 1.000 Euro stehen unter Untreue-Ermittlungen, da diese angeblich gewährt wurden, um eine Abwanderung dieser Mitarbeiter in die Privatwirtschaft zu verhindern.
- hessenschau.de: "Fragwürdige Provisionszahlungen - Rathaus in Raunheim durchsucht" vom 21.7.2023