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Eintracht Frankfurt: Kritik an Bier-Partnerschaft zu Binding


"Verlogener geht es nicht"
Kritik an Binding-Partnerschaft mit Eintracht Frankfurt

Von t-online, RF, stn

Aktualisiert am 22.06.2023Lesedauer: 2 Min.
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Binding Brauerei in Frankfurt (Archivbild): 150 Angestellte bangen derzeit um ihre Jobs. (Quelle: IMAGO)
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Die Brauerei wird den bisherigen Bier-Sponsor Krombacher ersetzen. Damit soll bei Eintracht Frankfurt ab der neuen Saison. Das stößt aber auch auf Kritik.

Zum Start in die kommende Saison präsentiert Eintracht Frankfurt einen neuen Bier-Partner an ihrer Seite. Wie der Verein am Mittwoch mitteilte, sicherte sich Binding die exklusiven Lieferrechte für den Deutschen Bank Park, das Stadion am Brentanobad und den Ahorn Camp Sportpark in Dreieich bis Ende der Saison 2027/28.

Die Nachricht kommt überraschend – und auch nicht überall gut an. Denn: Der traditionsreiche Brauerei-Standort in Frankfurt-Sachsenhausen steht eigentlich vor dem Aus. Die zu Oetker gehörende Radeberger-Gruppe teilte bereits im vergangenen Jahr mit, dass die Brauerei an der Darmstädter Landstraße bis Oktober 2023 nach und nach ihren Betrieb einstellen werde.

Demnach besteht Binding danach nur noch als Marke ohne eigene Braustätte. Doch das scheint die Partnerschaft zwischen dem Verein und der Marke offenbar nicht zu stören. "Die Eintracht trägt Frankfurt genauso im Herzen wie ihre Fans und unser Binding. Weil der gemeinsame Stolz auf unsere Stadt eine starke Verbindung ist, kommt mit der Partnerschaft von Binding und Eintracht Frankfurt zusammen, was zusammengehört", sagt Binding-Marketingleiterin Bettina Pöttken. Kritische Nachfragen zur Binding-Partnerschaft seitens t-online wurden nicht beantwortet. "Alle Informationen stehen in der Pressemitteilung", so die Reaktion eines Sprechers.

Partnerschaft sorgt für Unmut in Stadtpolitik und bei Eintracht-Fans

Der SPD-Landtagskandidat Lino Leudesdorff sieht die neue Partnerschaft skeptisch. "Wir freuen uns über Sponsoring, insbesondere lokaler Unternehmen für Eintracht Frankfurt. Aber bei aller Verbundenheit mit der Eintracht, die neuste Posse der Radebergergruppe ist so dreist, sie verschlägt einem die Sprache." Als Sponsor würde Binding "mutmaßlich hohe Beträge in die Bewerbung eben jener Traditionsmarke stecken, die derzeit vom Management abgewickelt wird. Wer glaubt, dass man mit Sportwerbung davon ablenken könne, dass die letzte Großbrauerei Frankfurts abgewickelt und damit die Verbindung zum Standort unwiderruflich beschädigt wird, kann nicht viel von seinen Kunden halten."

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Auch auf Twitter erntet die neue Partnerschaft Kritik. So schreibt der SPD-Stadtverordnete Simon Witsch: "Verlogener geht es nicht." Wenn nur ein Wort der gesamten Erklärung ernst gemeint sei, müsste nun der Standort Frankfurt und alle Jobs erhalten bleiben." Ansonsten, und das passiert mir selten, bin ich anhand dieser Dreistigkeit wirklich sprachlos."

Auch Alexander Lorenz, ebenfalls in der SPD, zeigt sich verärgert über den Deal. "Oetker juckt die Tradition nicht, für mich als Frankfurter ist das wie ein Teil der Geschichte zu verlieren." Und Annette Ludwig schreibt dazu: Binding setzt seine Beschäftigten vor die Tür, schließt die Produktion in Frankfurt." Kein guter Partner für die Eintracht, so Ludwig auf Twitter.

Eintracht beendet Partnerschaft mit Krombacher

Auf Seite des Vereins zeigt man sich begeistert: "Dass wir künftig im Deutsche Bank Park Binding ausschenken werden, unterstreicht einmal mehr unser Bewusstsein für Tradition und Brauchtum", sagt Arnfried Lemmle, Bereichsleiter Sales und Marketing bei der Eintracht Frankfurt Fußball AG.

Bereits Anfang Juni kündigte die Eintracht an, die Partnerschaft mit der Krombacher Brauerei "freundschaftlich und einvernehmlich" nach elf Jahren zu beenden. Warum es zu dem Partnerwechsel kam, wurde seitens des Vereins nicht kommuniziert.

Verwendete Quellen
  • Mitteilung von Eintracht Frankfurt am 21. Juni 2023
  • Twitter
  • Telefonat mit einem Eintracht-Sprecher
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