Sommerferien Müssen Urlauber erneut mit Reise-Chaos am Frankfurter Flughafen rechnen?
Im vergangenen Sommer waren an Deutschlands größtem Airport Geduld und starke Nerven gefragt. Doch für die kommende Reisezeit zeigt sich der Betreiber Fraport vorsichtig optimistisch.
Stundenlanges Schlangestehen, verschollenes Gepäck, annullierte Flüge: Viele Reisende erinnern sich noch allzu gut an das Chaos, welches im vergangenen Sommer an Europas Flughäfen herrschte. Auch am Flughafen in Frankfurt sorgte fehlendes Personal am Boden und bei den Airlines für Ausfälle und Verspätungen. 68 Prozent der Flüge waren an Deutschlands größtem Airport zwischen dem ersten und dem zehnten Juli verspätet.
Doch kurz vor Beginn der Sommerreisewelle sind Vertreter von Flughäfen und Reisebranche zuversichtlich, dass sich ein Flugchaos wie im vergangenen Jahr nicht wiederholt. Nach Angaben des Flughafenverbandes ADV wurden an Flughäfen unter anderem Prozesse verbessert und Mitarbeiter angeworben. Die aktuelle Reisesaison werde deutlich besser laufen, aber die Bewältigung der Stoßzeiten werde je nach Flughafen und Prozessstelle fordernd sein, erwartet ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel.
Der Betreiber des Flughafens Frankfurt, Fraport, äußert sich zunächst zurückhaltender. Die Situation bleibe herausfordernd. "Aber wir sind vorsichtig optimistisch, auch für die kommenden Sommermonate gemeinsam mit unseren Partnern einen stabilen Betrieb in FRA mit den für die Ferienzeit phasenweise üblichen Wartezeiten sicherzustellen." Fraport setze eine Vielzahl von Maßnahmen um und habe neues Personal eingestellt.
Fraport stellt neues Personal ein
Im vergangenen Jahr seien in der Abfertigung (Ground Handling), die auch die Versorgung der Flugzeuge mit Treibstoff und Catering umfasst, 2.500 neue Mitarbeiter gewonnen worden. Für dieses Jahr sollten in der ersten Jahreshälfte etwa 850 weitere folgen. Bereits im März sagt ein Fraport-Sprecher t-online, dass man verstärkt daran arbeite, neues Personal für den Flughafen zu rekrutieren. Während der Corona-Krise baute der Betreiber 4.000 Stellen ab und verlor darüber hinaus Bodenpersonal, das in der Krise anderswo Jobs gefunden hatte.
Zudem sollen in den Sommermonaten weniger Flüge am Frankfurter Flughafen abgefertigt werden, um einen stabilen Betrieb zu gewährleisten. Um sich die Reise so stressfrei wie möglich zu gestalten, können Urlauber auch selbst aktiv werden. Die Bundespolizei hat zum Start der Reisesaison einige Tipps veröffentlicht, die einen reibungslosen Ablauf erleichtern können. Reisende werden gebeten, sich schon vor der Fahrt zum Flughafen über die aktuelle Situation zu informieren – beispielsweise über die Website des Flughafenbetreibers oder auf den Social-Media-Kanälen der Bundespolizei.
Der Flughafenverband rechnet für Juli und August mit knapp 42 Millionen Passagieren – ein Plus von rund 16,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- presseportal.de: Mitteilung der Bundespolizei am 20. Juni 2023