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Nach Palmer-Eklat: Kritik an Organisatorin wächst


Rückhalt schwindet
Nach Palmer-Eklat: Heftige Kritik an Frankfurter Professorin

Von t-online, RF

04.05.2023Lesedauer: 3 Min.
Islam-Forscherin Susanne SchröterVergrößern des Bildes
Islamforscherin Susanne Schröter (Archivbild): Sie organisierte bereits in der Vergangenheit Veranstaltungen an der Goethe-Universität. (Quelle: Boris Roessler/dpa/Archivbild/dpa)

Seit Jahren wird die Ethnologin Susanne Schröter wegen ihrer Veranstaltungen am Forschungszentrum Globaler Islam kritisiert – aktuell mehr denn je.

Die Kritik an der umstrittenen Konferenz "Migration steuern, Pluralität gestalten" an der Frankfurter Goethe-Universität reißt nicht ab. Nachdem der Tübinger Oberbürgermeister in seiner Rede mit rassistischen und den Holocaust verharmlosenden Äußerungen für einen Eklat gesorgt hatte, werden auch Vorwürfe gegen die Organisatorin der Veranstaltung, die Ethnologin Susanne Schröter, laut.

Schröter leitet das Forschungszentrum Globaler Islam. Bereits 2019 war ihr wegen einer Diskussionsveranstaltung zum Thema Kopftuch antimuslimischer Rassismus vorgeworfen worden. Eingeladen waren damals unter anderem Rednerinnen wie "Emma"-Gründerin Alice Schwarzer, die deutsch-türkische Frauenrechtlerin und Soziologin Necla Kelek als Mitglied des Vorstands von "Terre des Femmes" sowie die Journalistin Khola Maryam Hübsch, die sich damlas wie heute gegen ein Kopftuchverbot ausspricht.

Unter dem Hashtag "#schroeter_raus" war im Vorfeld der Veranstaltung in den sozialen Netzwerken der Rücktritt Schröters gefordert worden – inklusive Beschimpfungen und Drohungen. Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) sowie die damalige Uni-Präsidentin, stellten sich jedoch hinter die Ethnologin.

Uni fordert Organisatorin auf, Verantwortung zu übernehmen

Auch vor der jüngsten Konferenz habe es laut Schröter "Mobbing" gegen sie gegeben. Wie sie der Deutschen Presse-Agentur sagte, werde ihr je nach Thema wahlweise vorgeworfen, eine zu liberale Position zu vertreten oder rassistisch zu sein. "Das war ich nie, ich vertrete pragmatische Positionen."

Doch der Rückhalt für Schröter scheint zu schwinden: Bereits vor der Migrations-Konferenz warf der AStA ihr diesmal vor, die Redner zu einseitig ausgewählt zu haben. Nach dem Palmer-Eklat fordert der Studierendenausschuss nun Konsequenzen für den Tübinger OB – und Schröter. Auch der Geschäftsführende Institutsdirektor Mirco Göpfert verlangt "eine Aufarbeitung ihrer Rolle in diesem Vorfall". Schröter habe bereits in der Vergangenheit Veranstaltungen an der Goethe-Universität organisiert, die "mit Blick auf diese Maßstäbe als problematisch einzustufen" seien.

Vonseiten des Präsidenten der Frankfurter Universität, Enrico Schleiff, heißt es zu Schröter: Auch die Veranstalterin müsse Verantwortung übernehmen und "öffentlich Stellung zu den Vorfällen beziehen, um die Glaubwürdigkeit des Ziels des wissenschaftlichen Diskurses, mögliche Wege für eine integrative Migrationspolitik zu diskutieren, wiederherzustellen." Man werde die "Vorkommnisse zum Anlass nehmen, um sich in einem statusübergreifenden Dialog auf gemeinsame Werte und Guidelines zur Organisation und Ausrichtung von Veranstaltungen an der Nahtstelle von Wissenschaft und Öffentlichkeit zu verständigen, um den wichtigen Dialog mit der Gesellschaft angemessen führen zu können."

Schröter wehrt sich gegen Assoziation mit Palmer

Auf der Internetseite des Forschungszentrums Globaler Islam distanziert man sich "aufs Schärfste von Boris Palmers Äußerungen". Palmer habe laut Schröter Dinge gesagt, die sie "unsäglich" findet. Allerdings werde es an Hochschulen immer schwerer, eine ergebnisoffene Debatte zu führen.

Lautstarke Gruppen würden mit ihren "ideologischen Maximalforderungen" alles "abseits vom linken Mainstream" diskreditieren. Palmers Äußerungen seien "eine vollkommene Entgleisung", aber das Zentrum und sie selbst würden assoziiert. Es gehe nicht mehr um Inhalte und einen Austausch der Argumente, sondern darum, "jemandem ein Label anzuheften".

Zuspruch erhält Schröter von der Frankfurter FDP: Wie "faz.net" berichtet, zeigte sich die Partei in einem Dringlichkeitsantrag darüber irritiert, dass Schleiff Schröter aufgefordert hatte, sich für ihre Gästeauswahl zu entschuldigen. In dem Antrag sei auch die "Denunzierung aller eingeladenen Gäste durch selbst ernannte linke Sittenwächter mit Begriffen wie 'Rassisten' und 'Nazis'" verurteilt worden.

Verwendete Quellen
  • aktuelles.uni-frankfurt.de: Mitteilung vom 29. April 2023
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • faz.net: Frankfurter FDP kritisiert "linke Sittenwächter"
  • uni.frankfurt.de: Stellungnahme des Instituts für Ethnologie: Nein, nichts ist gut!
  • asta-frankfurt.de; Mitteilung vom 2. Mai 2023
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