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Frankfurt am Main: Widerstand gegen Goethe-Uni


Nach Ermittlungsfehler
Widerstand gegen Goethe-Uni: Deswegen unterschreiben Betroffene Petition

Von t-online, stn

30.08.2022Lesedauer: 2 Min.
Goethe-Universität in FrankfurtVergrößern des Bildes
Der Eingang zum Hauptgebäude auf dem Campus Westend der Johann Wolfgang Goethe-Universität. (Quelle: Frank Rumpenhorst/dpa/Archivbild/dpa)

Panne an Goethe-Universität: 280 Zulassungen für Medizin-Studiengänge zurückgenommen. Nun formiert sich Protest.

Eine Panne bei der Goethe-Universität sorgt für viel Frust und Ärger. In den Bereichen Humanmedizin und Zahnmedizin wurden dort hunderte Studienplätze zu viel vergeben. Die Hochschule musste diese Zulassungen für das Wintersemester 2022/2023 deshalb zurücknehmen. Die Betroffenen stehen nun ohne Studienplatz da. Der Grund für die Panne war ein Übertragungsfehler der Uni.

Wie der "Hessische Rundfunk" berichtete, wollen einige der Ausgeladenen Widerspruch einlegen. Im kommenden Wintersemester gibt es in Frankfurt 421 Plätze für Medizin oder Zahnmedizin. Durch eine Panne wurden laut Hochschule aber 282 weitere Zusagen verschickt.

Die Hochschule hatte die Panne am Freitag selbst öffentlich gemacht. Grund war ein "Übermittlungsfehler" bei der Zahl der Nachrückerplätze an die Stiftung für Hochschulzulassung. Die Stiftung vergibt bundesweit die Studienplätze in diesen Fächern. Die Universität informierte die Betroffenen zunächst per Mail, später schriftlich per "Rücknahmebescheid" über den Fehler.

Tausende unterschreiben Petition

Aufgrund des Ermittlungsfehlers formiert sich nun Widerstand. Auf der Kampagnenseite "change.org" läuft derzeit eine Petition. Darin fordert die Verfasserin Linda Reimann umgehend weitere Studienplätze für die bereits fehlerhaft erfolgten Zulassungen zu schaffen. Bisher haben 20.311 Personen die Petition unterschrieben (Stand: 18.30 Uhr). Das Ziel liegt bei 25.000. Unter der Petition schreiben einige der Betroffenen über ihren Frust und Ärger.

Nicole Schenk etwa hat acht andere Angebote erhalten, die nun alle verfallen sind. "Ich warte bereits vier Jahre, habe unter anderem eine dreijährige Ausbildung, habe den TMS geschrieben, ein Jahr Vollzeit gearbeitet, um nach vier Jahren zugelassen zu werden. Wegen der Angebote habe ich bereits meine Wohnung und Arbeitgeber gekündigt." Bei dem TMS handelt es sich um einen Eignungstest.

Auch Florian Meißner aus Salzgitter ist betroffen. "Ich hatte ebenfalls zwei weitere, echte Angebote, die, wie bei den anderen auch, jetzt verloren sind. Ich habe selber bereits den TMS geschrieben mit einem guten aber nicht sehr guten Ergebnis, habe das Pflegepraktikum hinter mir und arbeite Vollzeit im Krankenhaus", berichtet er.

Goethe-Universität zeigt sich "sehr betroffen"

Auch Alina Gass hat die Petition unterschrieben, doch betroffen ist sie nicht, sondern ihre Schwester: "Meine Schwester hat jahrelang hart für diesen Studienplatz gearbeitet und sich den Arsch aufgerissen. Sie hatte mehrere Zusagen, aber hat sich aufgrund der Nähe zur Heimatstadt für Frankfurt entschieden. Sie hat bereits ihren festen Job und ihre Wohnung gekündigt."

Die Goethe-Universität zeigte sich "sehr betroffen": Sie werde alles in ihrer Macht Stehende tun, um die Betroffenen zu unterstützen. Mehr Studierende aufzunehmen als Kapazitäten vorhanden sind, ist der Hochschule zufolge nicht möglich: Unter solchen Bedingungen wäre ein ordnungsgemäßes Studium für alle unmöglich. "Die Betroffenen haben derzeit die Möglichkeit, sich über die E-Mail-Adresse zsb-nawi@uni-frankfurt.de zu melden", sagte ein Sprecher am Dienstag.

Verwendete Quellen
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