Intendant der Bad Hersfelder Festspiele Tod von Filmemacher: "Festspiele haben Wedel viel zu verdanken"
Der Regisseur und frühere Intendant der Bad Hersfelder Festspiele Dieter Wedel ist tot. Der derzeitige Intendant der Festspiele zeigt sich bestürzt.
Der Intendant der Bad Hersfelder Festspiele, Joern Hinkel, hat mit Bestürzung auf den Tod des Regisseurs Dieter Wedel reagiert. Zugleich hob Hinkel am Mittwoch die Verdienste Wedels für das auch deutschlandweit bekannte Theaterfestival hervor. "Die Bad Hersfelder Festspiele haben seinem leidenschaftlichen Einsatz und Mut sehr viel zu verdanken. Ihr Ansehen in der Theater- und Festspiellandschaft ist auf sein Ringen um künstlerische Qualität, zeitgemäße Themen verbunden mit hohem Unterhaltungswert zurückzuführen", erklärte Hinkel am Mittwoch.
Wedel habe unter anderem durch aufsehenerregende Inszenierungen, neue Stückentwicklungen und prominent besetzte Schauspielensembles bundesweit für Aufmerksamkeit gesorgt. "Seiner Familie gilt unser tiefstes Mitgefühl", so Hinkel. Wedel hatte die Intendanz in Bad Hersfeld im Herbst 2014 übernommen und war Anfang 2018 zurückgetreten nach wiederholten Vorwürfen sexueller Übergriffe, denen er per eidesstattlicher Erklärung widersprach.
Zuvor hatte das Landgericht München mitgeteilt, dass Wedel bereits am 13. Juli in Hamburg gestorben ist. Bei dem Gericht war ein Strafverfahren gegen den Regisseur anhängig. Das Gericht hatte eigentlich am Mittwoch bekannt geben wollen, ob es zum Prozess gegen Wedel kommt oder nicht. Das Verfahren gegen ihn wird nach Gerichtsangaben nun eingestellt. Die Schauspielerin Jany Tempel gibt an, von Dieter Wedel vergewaltigt worden zu sein - ein Vorwurf, den Wedel bestritten hat.
- Nachrichtenagentur dpa