Ermittlungen gegen zwei Beamte Familie wirft Essener Polizei heftige Gewalt vor
Wegen Ruhestörung und möglichen Verstoßes gegen die Corona-Verordnung ist die Polizei zu einer Essener Familie ausgerückt. Die Beamten sollen Schlagstöcke eingesetzt haben. Der Sohn der Familie erhebt schwere Vorwürfe.
Bei einem Einsatz der Polizei in Essen ist es zwischen den Beamten und einer Familie zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen. Dabei wurden sowohl Familienmitglieder als auch Polizisten verletzt, teilte die Polizei am Dienstag mit. Bei Instagram kursierte ein zehnminütiges Video, in dem der 23-jährige Sohn der betroffenen Familie der Essener Polizei Gewalt vorwirft und Verletzungen dokumentiert, die bei dem Polizeieinsatz am Samstag entstanden sein sollen. Das Video kam bis Mittwochmorgen (7 Uhr) auf rund 1.100.000 Aufrufe.
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Um diesen Vorwurf zu prüfen, habe die Polizei routinemäßig ein Verfahren gegen die zwei beteiligten Beamten eingeleitet. Mit der Polizei Bochum habe eine neutrale Stelle die Prüfung des Verfahrens übernommen, sagte eine Sprecherin. Gegen den Sohn und seinen Vater (50) laufe ein Strafverfahren wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.
Den Angaben der Ermittler zufolge hatten zwei Beamte wegen Ruhestörung und einem möglichen Verstoß gegen die Corona-Verordnung bei der Wohnung der Familie geklingelt. Der 23-jährige Mann habe ihnen die Tür geöffnet, um sie dann plötzlich wieder zuzuschmeißen. Die Beamten hätten dies verhindert, woraufhin der junge Mann sie mit seinen Fäusten geschlagen habe. Später seien auch der Vater und vier weibliche Familienmitglieder dazugekommen und hätten die Beamten "in die Flucht schlagen" wollen, heißt es in der Mitteilung der Polizei. Die Beamten hätten sich gezwungen gesehen, Pfefferspray und einen Schlagstock einzusetzen.
In dem Video hingegen sagt der junge Mann, dass die Beamten vor der Tür standen und die Wohnung ohne einen Durchsuchungsbefehl durchsuchen wollten. Daraufhin habe er die Tür schließen wollen und sei von den Beamten beleidigt und mit Pfefferspray und später auch mit einem Schlagstock angegriffen worden, schilderte der 23-Jährige. Dabei habe er sich unter anderem die Hand gebrochen.
- Nachrichtenagentur dpa