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Zum journalistischen Leitbild von t-online.RW Essen muss nach Cottbus Koschinat warnt: "Das wäre der allergrößte Fehler!"

Hammeraufgabe für Rot-Weiss Essen: Am Mittwochabend muss die Koschinat-Elf beim Aufstiegsaspiranten Energie Cottbus antreten – und der hat etwas gutzumachen.
Es geht weiter Schlag auf Schlag für Rot-Weiß Essen im Abstiegskampf der 3. Liga. Nach dem immens wichtigen 2:1-Erfolg über Hansa Rostock am Sonntag ist die Mannschaft an diesem Mittwochabend (Anstoß 19 Uhr) schon wieder bei Energie Cottbus gefordert.
Der Tabellendritte schrieb zuletzt mit der spektakulären 1:5-Pleite bei 1860 München Schlagzeilen. Ein Ergebnis, dem Uwe Koschinat aber keine größere Bedeutung beimisst. "Die Saison hat gezeigt, dass Energie Cottbus immer eine herausragende Antwort auf eine Niederlage hatte. Sie werden das Ding abschütteln und wir werden eine unheimlich enthusiastische und selbstbewusste Mannschaft erleben", ist Essens Trainer überzeugt.
Allen Hoffnungen auf einen verunsicherten oder angeschlagenen Gegner hat Koschinat im Vorfeld eine klare Absage erteilt: "Es wäre der allergrößte Fehler, wenn wir bei Anstoß glauben, da sind vielleicht ein paar Prozent auf der Strecke geblieben." Energie-Coach Claus-Dieter "Pele" Wollitz habe gerade im Umgang mit solchen Situationen eine unglaubliche Erfahrung und schaffe es immer wieder, den Druck auf sich zu bündeln. Er werde alles tun, zu viel Kopfkino bei seinen Profis zu verhindern und eine geschlossene Mannschaft auf den Platz zu bringen.
Nur 460 Essen-Fans reisen nach Cottbus
Mit seinem Standing in der Lausitz werde es Wollitz – seit Sommer 2021 zum dritten Mal Trainer bei Energie – auch gelingen, die Menschen am Mittwochabend wieder komplett hinter den Klub zu bringen. Und das bedeutet eine entsprechende hitzige Atmosphäre im Stadion der Freundschaft, das seit Ende 2023 offiziell LEAG Energie Stadion heißt.
Ein Faktor, auf den sich RWE einstellen muss. Waren die Essener Fans sonst oft auch bei Auswärtspartien in der Mehrheit, ist ihre Anzahl in Cottbus dieses Mal übersichtlich. Lediglich 460 Tickets für den Gästeblock wurden im Vorverkauf abgesetzt.
Abgesehen vom Ergebnis gegen München trifft Rot-Weiss Essen mit Energie auf eine echte Spitzenelf, die ganz oben mitmischt. Als Aufsteiger in die 3. Liga steht der Verein vor dem direkten Durchmarsch in Liga zwei. Die Mannschaft habe kontinuierlich abgeliefert, lobt auch Koschinat. Zudem verfüge der Kader mit Timmy Thiele (13 Tore, 6 Vorlagen) sowie Tolcay Cigerci (12 Tore, 7 Vorlagen) über "Highlight-Spieler, die aus dem Kollektiv herausragen".
Gjasula kehrt nach Gelbsperre wieder zurück
RWE kann in der Lausitz wieder auf Klaus Gjasula zurückgreifen, der seine Gelbsperre abgesessen hat. Neben Eisfeld und Celebi fehlt weiterhin Moussa Doumbouya, der noch nicht wieder trainingsfähig ist. Bei Torben Müsel hat sich seine Prellung als so hartnäckig erwiesen, dass er erst wieder am Samstag gegen Aue eine Option sein wird.
Positiv bewertet Uwe Koschinat das Comeback von Manuel Wintzheimer gegen Rostock. Der Stürmer sei im positivsten Sinne wieder im Alltag angekommen, auch wenn dem in der Partie eine etwas unangenehme Erfahrung vorausging, wie sein Trainer schmunzelnd erzählt. "Wintz hat das fühlen müssen, wonach sich ein verletzter Spieler sehnt, nämlich Schmerzen. Er hat ordentlich einen abbekommen." Bewegungsabläufe und Orientierung seien schon wieder sehr gut.
Was Wintzheimer jetzt noch fehle, sei die Wettkampffitness über einen längeren Zeitraum. Trotzdem ist Koschinat froh, mit dem 26-Jährigen auch in Cottbus wieder eine echte Alternative im Kader zu haben: "Er hat gezeigt, dass er über 30 Minuten eine absolute Hilfe sein kann."
- Mediengespräch mit Uwe Koschinat