t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalEssen

Missbrauchsprozess: Kläger fordert 300.000 Euro vom Bistum Essen


Missbrauchsprozess in Essen
Kläger will vom Bistum mindestens 300.000 Euro

Von dpa
04.04.2025 - 09:06 UhrLesedauer: 1 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:250404-935-521220Vergrößern des Bildes
Vor dem Landgericht Essen verlangt Wilfried Fesselmann Schadenersatz nicht unter 300.000 Euro wegen sexuellen Missbrauchs. (Quelle: Christoph Reichwein/dpa)
News folgen

Als Elfjähriger wurde er nach seiner Schilderung von einem Geistlichen missbraucht. Jetzt verlangt ein 56-Jähriger vor Gericht mindestens 300.000 Euro. Für die Höhe der Summe gibt es ein Vorbild.

Vor dem Essener Landgericht beginnt am Freitag (4. April) um 9.30 Uhr ein Schadenersatzprozess wegen sexuellen Missbrauchs durch einen Geistlichen. Der Kläger Wilfried Fesselmann, heute 56 Jahre alt, fordert mindestens 300.000 Euro.

Fesselmann schildert, dass er im Sommer 1979 als Elfjähriger von einem Geistlichen missbraucht wurde. Bereits 35.000 Euro Schadensersatz hat er vom Bistum Essen erhalten. Doch diese Summe reiche bei Weitem nicht aus, um sein Leiden zu kompensieren, so der Kläger.

Der Kläger berichtet von schweren Folgen des Missbrauchs: Er sei alkoholsüchtig geworden, leide an Angststörungen und konnte 24 Jahre lang nicht arbeiten. Den finanziellen Schaden beziffert er auf insgesamt 780.000 Euro.

2023 erhielt ein Opfer in Köln 300.000 Euro

Das Bistum Essen soll nach Meinung des Klägers aufgrund der Amtshaftung für die Taten seiner Amtsträger mitverantwortlich gemacht werden. Das Bistum hatte freiwillig auf die Verjährung verzichtet, was den Prozess überhaupt erst möglich machte.

Ein ähnlicher Fall wurde im Sommer 2023 vor dem Landgericht Köln verhandelt, bei dem ein früherer Ministrant ebenfalls 300.000 Euro wegen Missbrauchs durch einen Pfarrer erhielt.

Der betreffende Geistliche aus Essen war nach den ersten Missbrauchsvorwürfen Anfang der 1980er Jahre zur Therapie nach Bayern versetzt worden. Dort setzte sich der Missbrauch jedoch laut Bistum Essen fort und führte zu zahlreichen weiteren Fällen sowie einer rechtskräftigen Verurteilung des Geistlichen. Erst 2010 wurde er schließlich aus dem kirchlichen Dienst entfernt und in den Laienstand zurückversetzt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



Telekom