An Hang abgerutscht Hoffnung für Bahnpendler: "Bewegung" bei S6-Reparatur
Die wichtige Pendlerstrecke S6 ist nach einem Hangrutsch seit mehr als einem Jahr unterbrochen. Jetzt nähert sich das Genehmigungsverfahren für die Reparatur offensichtlich dem Abschluss.
Bahnpendler auf der seit über einem Jahr unterbrochenen S-Bahn-Strecke zwischen Essen und dem Rheinland können Hoffnung schöpfen: Das Genehmigungsverfahren für die Reparatur der Strecke nähert sich offensichtlich dem Abschluss. Sobald das Baurecht vorliegt, schätzt die Bahn die reine Bauzeit auf rund sechs Monate.
Das Verfahren genieße höchste Priorität und sei "bereits sehr weit fortgeschritten", teilte das für die Genehmigung zuständige Eisenbahn-Bundesamt (EBA) auf Anfrage mit. Die noch fehlenden Arbeitsschritte würden "so zügig wie möglich" erledigt. Mängel im Bauantrag habe die Bahn behoben, alle betroffenen Behörden hätten ihre Stellungnahmen abgegeben.
"Da ist Bewegung drin", sagte eine Sprecherin. Ob sich der bisher genannte Freigabetermin für die Strecke "nicht vor Ende des 1. Halbjahres 2026" dadurch nach vorn verschiebt, sagte ein Bahnsprecher auf Anfrage allerdings nicht zu. Der Termin gelte weiter, "die DB sucht allerdings weiterhin aktiv nach Beschleunigungsmöglichkeiten", sagte er.
Massive Schäden über rund 400 Meter
Die Strecke war nach schweren Regenfällen und einem Hangrutsch bei Ratingen-Hösel im Januar 2024 gesperrt worden. Fachleute stellten massive Schäden an Schienen und Untergrund auf rund 400 Metern fest. Bahnpendler müssen seitdem zwischen Essen-Kettwig und Ratingen auf Busse umsteigen. Wegen des Zeitverlustes nutzen manche die S-Bahn gar nicht mehr, sondern weichen auf Regionalzüge aus, wozu sie aber zunächst mit anderen Verkehrsmitteln zum Hauptbahnhof fahren müssen.
Die Bahn plant unter anderem eine knapp 50 Meter lange und fünf Meter hohe Bohrpfahlwand, um den Hang künftig besser gegen heftige Regenfälle zu befestigen. Dafür sollen laut Bahn massive Pfähle zehn Meter tief in den Boden gerammt werden. Der Hang werde auf der einen Seite über knapp 300 Meter gesichert, auf der anderen Seite über 60 Meter. Wasserrechtliche Bedenken gegen das Projekt seien zwischenzeitlich ausgeräumt, sagte die EBA-Sprecherin.
Die im November 2024 beim EBA eingereichten Genehmigungsunterlagen für das Projekt umfassten mehr als 500 Seiten und rund 30 verschiedene Pläne, sagte der Bahnsprecher.
- Nachrichtenagentur dpa