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Ausflugstipp für Essener: Wandern in den Alpen des Ruhrgebiets


Die schönsten Halden im Pott
Eine Wanderung in den "Alpen des Ruhrgebiets"

Von t-online, jum

09.03.2025 - 12:18 UhrLesedauer: 4 Min.
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Ausblick von der Halde Hoppenbruch (Archivbild): Wegen ihrer Beschaffenheit werden die Halden des Ruhrgebiets häufig mit den Alpen verglichen. (Quelle: IMAGO/Jochen Tack)
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Halden haben sich im Ruhrgebiet von Industriebrachen zu faszinierenden Wanderzielen entwickelt. Natur und Kultur vereinen sich auf Gipfeln mit spektakulären Aussichten.

Das Ruhrgebiet ist nicht gerade für hohe Berge bekannt – doch wer glaubt, dass hier keine spektakulären Wanderungen möglich sind, täuscht sich. Die künstlichen Halden der Region bieten atemberaubende Aussichten, einzigartige Naturerlebnisse und spannende Wanderwege. Mit ihrer industriellen Vergangenheit und der heutigen grünen Vielfalt sind sie echte Geheimtipps für Outdoor-Fans.

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Die Halden des Ruhrgebiets sind aufgeschüttete Berge aus den Abraumhalden des Bergbaus. Allmählich hat die Natur diese Flächen zurückerobert, und heute sind sie ein beliebtes Ziel für Wanderer, Radfahrer und Naturliebhaber. Viele der Halden sind mit Kunstwerken oder besonderen Landmarken versehen und bieten beeindruckende Panoramablicke über die Region.

Neben der sportlichen Betätigung bieten die Halden im Ruhrgebiet eine besondere Atmosphäre: Hier trifft Industriekultur auf Natur, Urbanität auf Erholung. Wer gerne abseits der typischen Wanderregionen unterwegs ist, entdeckt hier eine außergewöhnliche Landschaft, die sich ideal für Tagesausflüge eignet. Viele der Halden sind zudem gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.

Die schönsten Halden für Wanderungen

Ob für eine kurze Erkundungstour oder eine längere Wanderung – die Halden des Ruhrgebiets bieten eine spannende Alternative zu den klassischen Wandergebieten Deutschlands. Wer die Region einmal von oben erleben möchte, sollte sich eine Tour auf diese einzigartigen Gipfel nicht entgehen lassen. t-online stellt die schönsten von ihnen vor.

Halde Haniel

Die Halde Haniel in Bottrop ist eine der höchsten Halden im Ruhrpott. Aus einer Höhe von 159 Metern ist der Ausblick über das Ruhrgebiet beeindruckend. Von dort aus können Wanderer das Totemkunstwerk auf dem Haldengipfel sowie die darunter liegende Bergarena für Open-Air-Events sehen. Zudem steht hier ein Gipfelkreuz, dass zu Ehren von Papst Johannes Paul II. im Jahr 1987 aus Spurlatten gefertigt und aufgestellt wurde.

Halde Beckstraße

Die Halde Beckstraße liegt ebenfalls in Bottrop und ist vor allem durch den sogenannten Tetraeder bekannt. Dabei handelt es sich um eine dreiseitige Pyramide aus Stahl mit drei Aussichtsplattformen. Der steile Aufstieg auf die Halde dauert etwa 20 Minuten und bietet unterwegs immer wieder tolle Ausblicke über die Umgebung. Am Gipfel wartet die beliebte Aussichtsplattform. Besucher, die mit etwas geringerer Anstrengung zum Tetraeder gelangen möchten, gibt es auch einen weniger steilen Anstieg.

Schurenbachhalde

Die Schurenbachhalde im Essener Stadtteil Altenessen ist ein bemerkenswertes Relikt der industriellen Vergangenheit des Ruhrgebiets. Eingebettet in eine Landschaft aus größeren Straßen, Feldwegen und dem nahen Rhein-Herne-Kanal, war die Halde einst Teil der Zeche Zollverein. Bis Mitte der 1990er Jahre diente sie als Lagerstätte für Abraum. Nach einer Umgestaltung im Jahr 1998 erhielt die karge Fläche auf dem Plateau ein markantes Kunstwerk: Der amerikanische Künstler Richard Serra errichtete dort seine 15 Meter hohe Skulptur "Bramme für das Ruhrgebiet". Diese eindrucksvolle Landmarke erinnert heute an die Geschichte und den Wandel der Region.

Mottbruchhalde

Entlang des Emscher-Park-Radweges verläuft die Strecke zur Mottbruchhalde. Diese ist Teil der Gladbecker Haldenwelt und eine der jüngsten Abraumhalden in der Region, begehbar seit 2021. Die Landschaft erinnert an Lanzarote und bietet vom Gipfel aus ein beeindruckendes Panorama über das Ruhrgebiet.

Halde Rheinelbe

Die Halde Rheinelbe befindet sich im Gelsenkirchener Stadtteil Ückendorf. Sie zählt zu den "brennenden" des Reviers, da im Abraum Kohlereste enthalten sind, die mit Sauerstoff reagieren und sich selbst entzünden können. Der höchste Punkt dieser Bergbauhalde liegt 100 Meter über dem Meeresspiegel. Ein besonderes Merkmal ist die beeindruckende "Himmelstreppe" des Künstlers Herman Prigann, gefertigt aus Betonresten einer Dortmunder Zeche. Die Halde Rheinelbe zieht vorwiegend Downhill-, Freeride- und Dirtbike-Fahrer an, welche dort ihre eigenen Strecken geschaffen haben. In der Umgebung hat sich die Natur ihren Raum zurückerobert und einen sogenannten Industriewald zum Wandern und Spazierengehen entstehen lassen.

Zechenhalde Rungenberg

Diese Halde, einst Abraumhalde der Zeche Hugo, bietet Wanderern eine Herausforderung: Über 300 Stufen führen hinauf. An der Spitze erwartet Besucher eine faszinierende Skulptur: Eine zerschnittene Pyramide, die nachts dank zweier großer rostiger Lichtkanonen optisch zur vollständigen Pyramide wird. Diese beeindruckende Lichtinstallation namens "Nachtzeichen" wurde 1992 im Rahmen eines Wettbewerbs zur Haldengestaltung errichtet. Von hier aus genießt man zudem einen hervorragenden Ausblick auf das Stadion des FC Schalke 04.

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Halde Hoppenbruch

Im Landschaftspark Hoheward erwarten Besucher die Schwesterhalden Hoppenbruch und Hoheward, die Teil der größten Haldenlandschaft Europas sind. Die ältere Halde Hoppenbruch, seit 1992 im Emscherbruch in Herten für die Öffentlichkeit zugänglich, bietet Edelstahlskulpturen, die Informationen zur Windkraft als Landmarke der Halde liefern. Als Naherholungsgebiet ist sie ein beliebtes Ziel für Wanderfreunde im Ruhrgebiet. Zusätzlich beherbergt die Halde einen technisch anspruchsvollen Mountainbike-Rundkurs mit einer Länge von etwa 4.400 Metern und drei Abfahrtstrecken, auf denen regelmäßig Wettkämpfe stattfinden.

Halde Hoheward

Zwischen Herten und Recklinghausen erhebt sich die beeindruckende Halde Hoheward. Bei klarem Wetter bietet der Gipfel einen atemberaubenden Blick bis nach Düsseldorf. Die Halde selbst lädt mit ihren zahlreichen Landmarken wie dem Horizontobservatorium, der Drachenbrücke, einer Sonnenuhr mit Obelisk sowie der Balkonpromenade mit Himmelsstiegen zur Erkundung ein.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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