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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Bundestagswahl beendet So reagieren Essener Politiker auf das vorläufige Ergebnis
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Die Bundestagswahl ist beendet, die vorläufigen Resultate stehen fest. So reagieren die Essener Politiker auf den Ausgang der vorgezogenen Wahlen.
In Essen sind am Montag (24. Februar) alle Stimmen ausgezählt: Die Ergebnisse der Bundestagswahl 2025 stehen damit vorläufig fest. Während es im gesamten Stadtgebiet zu einem engen Rennen zwischen CDU (30,59 Prozent) und SPD (27,59 Prozent) gekommen ist, gibt es in einigen Stadtteilen teils starke Ausreißer für die AfD oder die Linke (Mehr zu allen Ergebnissen lesen Sie hier). Auch bei FDP und Grünen zeigen sich teils starke Schwankungen bei der Stimmverteilung.
Freude und Leid liegen demnach bei den verschiedenen Parteien in Essen eng beieinander. Die CDU zeigt sich mit dem vorläufigen Wahlergebnis in der Stadt zufrieden. Matthias Hauer, Vorsitzender der CDU Essen, Direktkandidat für den Wahlkreis Essen III und Mitglied des Deutschen Bundestags, erklärt auf t-online-Nachfrage: "Die Essener CDU ist stadtweit bei den Wählerinnen und Wählern klar die Nr. 1 – sowohl bei den Erststimmen als auch bei den Zweitstimmen konnten wir an der SPD vorbeiziehen."
Mit über elf Prozentpunkten Vorsprung habe die Partei mitten im Ruhrgebiet zum vierten Mal in Folge das Direktmandat im Essener Süden und Westen gewinnen können. "In den anderen beiden Essener Wahlkreisen wäre ein CDU-Sieg eine Sensation gewesen – dort konnten wir zumindest deutlich aufholen, sodass auch diese künftig alles andere als sicher für die SPD sind", betont er.
AfD feiert Wahlergebnis, CDU und Grüne zeigen sich besorgt
Doch es gibt für Hauer nicht nur Grund zur Freude. "Besorgt sehen wir auf die gestiegene Zustimmung an den politischen Rändern. Die künftige Bundesregierung wird – gerade bei den Themen Wirtschaft und Migration – liefern müssen, damit dieser Trend endlich gestoppt wird", so der CDU-Politiker.
Auch die AfD, in manchen Stadtteilen mit rund 30 Prozent der Wählerstimmen bedacht, zeigt sich zufrieden mit dem Resultat der vorgezogenen Bundestagswahl. So erklärt ein Sprecher des AfD-Kreisverbandes Essen auf Nachfrage unserer Redaktion: "Die Essener AfD freut sich natürlich über das Ergebnis in unserem Stadtgebiet."
Besonders positiv falle für die Partei die nochmalige Steigerung gegenüber der vergangenen Europawahl auf. "Mit über 17 Prozent kommen wir in Essen dem Ergebnis auf Bundesebene sehr nahe, was in den verschiedenen Großstädten des Landes NRW nicht immer so einfach ist", so der Sprecher weiter.
Grünen-Kandidat sieht Positivtrend trotz Verlusten
Und auch bei den Grünen überwiegt am Montag nach der Bundestagswahl – trotz eines sichtbaren Stimmverlustes im Vergleich zu 2021 – das positive Gefühl. So erklärt Stephan Neumann, Kandidat für Bündnis 90/Die Grünen im Wahlkreis Essen Süd (119), mit Blick auf das Gesamtergebnis: "Wir Grünen haben mit 11,6 Prozent der Stimmen noch am besten von den drei Ampelparteien abgeschnitten und sind mit einem blauen Auge davongekommen."
Er fährt fort: "45.000 neue Mitglieder seit dem Ampel-Aus und der Aufwärtstrend in den Umfragen zeigen: Die Menschen wollen starke Grüne, die die wesentlichen Zukunftsthemen wie Klimaschutz, Mobilitätswende, Sanierung von Schulen und Schienennetz sowie die klimaneutrale Transformation der Wirtschaft vorantreiben."
Auch Neumann sorgt sich jedoch – besonders wegen des guten Abschneidens der AfD. "Angesichts von mehr als 20 Prozent für eine in Teilen vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuften Partei müssen die polarisierenden Angriffe auf demokratische Mitbewerber von Friedrich Merz sofort ein Ende haben", betont er. "Die Herausforderungen in einer Welt, in der Trump und Putin über die Köpfe der Ukraine und Europas die Zukunft des Kontinents entscheiden wollen, erfordern, dass wir in Europa endlich mit einer Stimme sprechen und unsere Demokratie und unser Zusammenleben in Frieden und Freiheit sicher."
Wie die Mitglieder der SPD, FDP und Linken in Essen auf das Wahlergebnis reagieren, ist indes unklar. Eine Anfrage unserer Redaktion zu diesem Thema blieb bislang noch unbeantwortet.
- Anfrage bei den verschiedenen Parteien aus Essen (per E-Mail)
- Eigene Berichterstattung zum Thema auf t-online.de