Klage eingereicht Uniklinik wehrt sich gegen Krankenhausreform
Das Transplantationszentrum der Uniklinik in Essen soll im Rahmen der neuen Krankenhausreform geschlossen werden. Die Klinik wehrt sich gegen die Pläne – gemeinsam mit weiteren Kliniken in NRW.
Die Uniklinik Essen hat rechtliche Schritte gegen die neue Krankenhausreform in Nordrhein-Westfalen eingeleitet. Diese Reform sieht vor, dass Herztransplantationen künftig nicht mehr an der Uniklinik Essen durchgeführt werden dürfen. Der ärztliche Direktor der Uniklinik, Prof. Jochen A. Werner, zeigte sich laut einem Bericht von Radio Essen bestürzt über diese Pläne.
Seit 30 Jahren führt die Uniklinik Essen Herztransplantationen durch und hat sich in diesem Bereich etabliert. Im Jahr 2024 wurden dort 14 Herztransplantationen durchgeführt, was deutlich über den ab 2026 geforderten Mindestzahlen liegt, wie es in dem Bericht weiter heißt. Werner warnte vor den Folgen für die medizinische Fakultät und die Universität Duisburg-Essen, da hochqualifizierte Fachkräfte abwandern könnten.
Dem Bericht zufolge hatte die Uniklinik bereits im vergangenen Jahr Widerspruch gegen den Beschluss eingelegt und erhielt daraufhin einen korrigierten Bescheid für zehn jährliche Herz-Lungen-Transplantationen. Dies sei laut Werner jedoch unrealistisch.
Krankenhausreform: Auch andere NRW-Städte klagen
Bei den Verwaltungsgerichten in Nordrhein-Westfalen sind bereits rund 40 Klagen gegen den Krankenhausplan NRW eingegangen, wie eine dpa-Umfrage bei den Gerichten ergab. Die Klagen richten sich gegen die Feststellungsbescheide, die von den Bezirksregierungen nach dem neuen Krankenhausplan NRW verschickt wurden.
Am Düsseldorfer Verwaltungsgericht gingen nach Angaben des Gerichts bereits 17 Klagen ein, von denen eine an das Verwaltungsgericht in Gelsenkirchen verwiesen wurde. Dort wurden fünf Klageeingänge registriert. In Minden waren es vier, in Arnsberg sieben, in Aachen sechs und in Münster drei Klagen.
- radioessen.de: "Uniklinik Essen reicht Klage gegen Krankenhausreform ein"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
