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Zum journalistischen Leitbild von t-online."Berliner" wird zum "Essener" So schmeckt die Gebäck-Variante aus dem Pott
Ein Essener Bäcker hat mit dem "Essener" eine eigene Gebäckkreation herausgebracht. t-online hat den Geschmackstest gemacht.
Seit dem 9. Januar 2025 ist Essen um ein kulinarisches Highlight reicher. An diesem Tag hat die Bäckerei Peter den sogenannten "Essener" auf dem Markt gebracht. Dabei handelt es sich eigenen Angaben nach um ein Gebäck "in den Farben unserer Stadt, gefüllt mit einem Zitronenpudding."
Gemeint sind damit genau genommen "Berliner", in anderen Regionen Deutschlands auch als "Pfannkuchen" oder "Krapfen" bekannt, aus eigener Herstellung. Anders als die klassische Variante mit Puderzucker und Marmeladenfüllung unterscheide sich der "Essener" jedoch in Farbe und Geschmack.
Entstanden ist die neue Gebäckkreation aus dem Ruhrgebiet in Kooperation mit dem bekannten Essener Kollektiv "Essen diese". Auf Social Media erzeugte die Süßspeise schnell großes Interesse. Es gab Kommentare wie "Bin zwar kein Essener... ABER DEN MUSS ICH PROBIEREN". Weitere Kommentare lauteten: "Oha Ehrenbäckerei", "Hammer" oder "Wird morgen direkt gekauft und inhaliert. "
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Beim Geschmack des Gebäcks scheinen die Meinungen allerdings auseinanderzugehen. Während viele die mutige Kreation sowie ihren Zitronengeschmack loben, kritisieren einige, dass diese nicht deutlicher schmeckbar ist. Das zeigen Kommentare wie: "Lecker, jedoch hatte ich mich umsonst auf Zitrone gefreut. Da darf gerne noch mehr Säure rein..." oder "superlecker, aber nicht sehr zitronig. Könnte zitroniger sein." Wiederum Anderen schmeckt der "Essener" gar nicht. "An sich ne mega-Aktion.. leider schmeckt der "Essener" nich‘ so gut", lautet ein Beitrag dazu.
Aber was kann die Essener Variante des beliebten Gebäcks wirklich? t-online hat den Selbsttest gemacht. An einem Mittwochnachmittag liegen noch zahlreiche Exemplare der neuen Gebäckvariante in der Auslage einer Filiale im Stadtteil Dellwig. Wir probieren eines davon. Rein optisch fällt das Gebäck schon durch seine knallige, gelbe Farbe und das Streifenmuster in Türkis auf. Die Stadtfarben wurden hier gut auf das Gebäck übertragen. Allerdings können die knalligen Farben auch abschreckend wirken. Schließlich entsprechen sie nicht den klassischen Farben für Lebensmittel.
Ansonsten unterscheidet sich das Gebäck kaum von den klassischen Berlinern, die an Karneval in unterschiedlichem Design von vielen Bäckereien angeboten werden. Auch der Geruch des Gebäcks unterscheidet sich nicht von der bekannten Variante. Die Konsistenz des Teiges wurde ebenfalls eins zu eins vom Original übernommen.
Der Essener: Leckere Alternative oder langweiliger Abklatsch?
Der größte Unterschied zeigt sich erst beim Biss in den "Essener". Während zunächst die dicke Schicht aus Zuckerguss zu schmecken ist, offenbart sich wenig später der Geschmack der angepriesenen Pudding-Füllung. Diese schmeckt tatsächlich – anders als zunächst angenommen – recht mild und weniger süß. Die angekündigte Zitronennote ist nur leicht wahrnehmbar und erinnert an die Creme einer Zitronenrolle, was eher angenehm ist. Die Füllung wirkt daher weder künstlich noch aufdringlich und bildet dadurch einen frischen Gegenpart zu der extrem süßen Glasur des Gebäcks.
Insgesamt schmeckt der "Essener" ganz gut. Wirklich innovativ ist die Pott-Version allerdings nicht. Dafür müsste sie sich noch etwas deutlicher vom Original absetzen. Um etwas Abwechslung in das nächste Kaffeekränzchen zu bringen, taugt der "Essener" aber in jedem Fall – besonders durch seine bunte Aufmachung.
- Reporterin vor Ort
- Eigene Berichterstattung auf t-online.de
- Instagrambeitrag der Bäckerei Peter vom 9. Januar 2025