Festnahme im April in Essen Anklage gegen mutmaßlichen IS-Terroristen
Ein Mann aus Essen soll wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor Gericht. Er soll unter anderem Jesidinnen gefangen gehalten haben.
Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen einen mutmaßlichen IS-Terroristen erhoben. Der Syrer, der im April in Essen festgenommen wurde, sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Die Behörden werfen ihm vor, sich spätestens 2014 dem Islamischen Staat (IS) angeschlossen und dort eine Führungsposition übernommen zu haben. Das teilte die Karlsruher Behörde am Dienstag (14. Januar) mit.
Er soll maßgeblich an der Beschlagnahmung von Gebäuden beteiligt gewesen sein, die der IS zur Unterbringung von Kämpfern sowie als Büros und Lager nutzte. Bei zwei Gelegenheiten wurden die Gebäude als Gefängnisse für Jesidinnen verwendet. Zudem wird dem Angeklagten vorgeworfen, seinen damals 13-jährigen Neffen für den IS rekrutiert zu haben.
Nun muss der Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Düsseldorf entscheiden, ob er einen Prozess ansetzt. Sollte es zu einem Gerichtsverfahren kommen, droht dem Angeklagten eine Verurteilung wegen Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Beihilfe zum Völkermord.
- Nachrichtenagentur dpa