Zustand gibt Anlass zur Sorge 35 von 250 Brücken marode: Was die Stadt nun vorhat
Der Zustand vieler Brücken im Essener Stadtgebiet gibt Anlass zur Sorge: 35 von 250 sind in keinem guten Zustand mehr. Wie die Stadt nun dagegen vorgehen will.
Der Verkehrsausschuss der Stadt Essen hat am Donnerstag getagt. Dabei wurde auch intensiv über den Zustand der Brücken im Stadtgebiet gesprochen. Und der gibt Anlass zur Sorge. Denn: Eine vorausgegangene Überprüfung der Bauwerke hat ergeben, dass zahlreiche von ihnen in schlechtem Zustand sind.
Gleich 35 von 250 Brücken seien bei der Überprüfung auffällig gewesen, heißt es. Weitere Untersuchungen sollen nun Aufschluss darüber geben, wann gehandelt werden muss. Feststeht allerdings schon jetzt, dass die Brücken in Zukunft noch mehr überwacht werden müssen und die Stadt im Hinblick auf drohende Gefahren sie "versucht noch früher zu sperren."
Anlass der Brückenüberprüfung war der Einsturz der Carolabrücke in Dresden gewesen. Im September dieses Jahres war das Bauwerk ohne Vorwarnung zusammengebrochen und in die Elbe gestürzt. In Dresden war die Brücke auf die "Spannbetonweise" errichtet worden. Auch in Essen gibt es 13 Brücken, die nach dieser Art gebaut wurden.
13 Brücken haben gleiche Bauweise wie Carolabrücke in Dresden
Laut Ratsunterlagen sind das: die Straßenüberführung Steinstraße, die Straßenüberführung Reckhammerweg über die Grillostraße, die Fußgängerbrücke Markgrafenstraße über die A40, die Fußgängerbrücke Hohenburgstraße über die Helbingstraße, die Straßenüberführung Bottroper Straße (Fahrtrichtung Nord), die Straßenüberführung Wüstenhöfer Straße über die Südtangente Borbeck und die Fußgängerbrücke Rahmstraße.
Auch die Straßenüberführung Helenendamm, die Straßenüberführung Meistersingerstraße über einen Bachlauf und Wanderwege, die Fußgängerbrücke Schultenweg, die Gustav-Heinemann-Brücke über die Ruhr, die Straßenüberführung Ruhrtalstraße über "Im Löwental" sowie die Straßenüberführung Lührmannstraße über den Waldsee sind nach der gleichen Bauweise errichtet worden.
Fokus auf "sicherheitsrelevanten Vorhaben"
Den Ratsunterlagen zufolge sind zwei der genannten Brücken in keinem guten Zustand mehr. Aber auch viele andere Brücken zeigen, dass hier zukünftig Handlungsbedarf besteht. Der Fokus soll dabei allerdings zunächst auf "sicherheitsrelevanten Vorhaben" liegen, heißt es vonseiten der Stadt. Dies sei vor allem der Fall, weil Personal im Amt für Straßen und Verkehr fehlt. Auch bei den Baufirmen sei der Fokus erst einmal auf "dringliche Maßnahmen" gerichtet.
Allein die vom schlechten Zustand betroffenen Brücken werden die Stadt aber noch die nächsten zehn bis 20 Jahre beschäftigen, heißt es. Zudem befürchten die Politiker, dass in diesem Zeitraum schon weitere Schäden an anderen Brücken dazugekommen sind.
- Ratsunterlagen der Stadt Essen
- wdr.de: "Handlungsbedarf" bei Brücken in Essen: Viele in schlechtem Zustand vom 15. November 2024