"Heimlichtuerei" Bund der Steuerzahler kritisiert VRR
In seinem Schwarzbuch veröffentlicht der Bund der Steuerzahler Verschwendungen öffentlicher Gelder. Neu dabei: Ein Fall aus Essen.
Der Bund der Steuerzahler (BdSt) hat sein aktuelles Schwarzbuch veröffentlicht, in dem er Verschwendungen von Steuergeldern dokumentiert. Neu dabei ist auch ein Fall aus Essen. Es geht um den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), der sich Ende März 2024 von Vorstandsmitglied José Luis Castrillo trennte.
Damals berichtete unter anderem die "Rheinische Post", dass der Abgang des Vorstandsmitglieds mit persönlichen Verfehlungen zusammenhänge. Obwohl die Juristen des VRR entschieden, dass diese Verfehlungen keine Kündigung des Vertrags erlaube, vollzog das Unternehmen die Trennung - wohl auf Drängen der CDU-Fraktion in den VRR-Aufsichtsgremien.
VRR: Ex-Vorstand soll weiter Geld erhalten
Castrillos Anwalt habe eine "Trennung im gegenseitigen Einvernehmen" erwirkt, so der BdSt. Der Vertrag bleibe daher noch für dreieinhalb Jahre gültig, solange werde Castrillo noch etwa 90 Prozent seines Gehaltes beziehen – aus öffentlichen Mitteln.
Laut BdSt gehe aus dem Gesamtabschluss des VRR für das Jahr 2022 hervor, dass Castrillo 246.000 Euro im Jahr erhalte. Bis zum Ablauf des Vertrags wären es also mehr als 800.000 Euro. "Die Steuerzahler haben ein Recht darauf zu erfahren, was dieser vorzeitige Abgang kostet, zumal davon auszugehen ist, dass über kurz oder lang auf diesem Posten parallel ein Nachfolger finanziert werden muss", so der BdSt. "Mangelnde Transparenz sehen wir auch bei den Fragen, ob die Trennung beim VRR juristisch geprüft wurde, ob sie aus nachvollziehbaren Gründen erfolgte oder ob politische Ränkespiele dahinterstecken."