"Flaumartiger Bewuchs" Gravierende Verstöße: Lokal neben Zeche Zollverein tagelang dicht
News folgenEkelfund in einer Vorzeige-Eventlocation: Ein Lokal an der Zeche Zollverein musste für eine Woche schließen. Was die Kontrolleure dort entdeckten, lässt erschaudern.
In einem Bericht der Essener Lebensmittelkontrolleure ist von gravierenden Hygienemängeln in einem Lokal in der Nähe der Zeche Zollverein zu lesen: Das Lokal "Die Kokerei", in der auch immer wieder Hochzeiten und Partys veranstaltet werden, musste nach einer Routinekontrolle der Prüfer am 22. August für rund eine Woche schließen.
Bei der Kontrolle waren die Prüfer auf teils erschreckende Zustände in den Räumlichkeiten des bekannten Veranstaltungsortes gestoßen. An mehreren Stellen entdeckten die Prüfer einen "rasen-/flaumartigen, schimmelähnlichen Bewuchs" – eine Beschreibung, die selbst in den an Kuriositäten reichen Prüfberichten der Kontrolleure selten ist.
Zudem wurden laut dem Bericht zubereitete Lebensmittel teilweise in unsauberen Behältern aufbewahrt. Die Tiefkühltruhe war nicht nur vereist und verunreinigt, sondern auch überfüllt. Einige der eingefrorenen Lebensmittel waren bereits angetaut.
Die Kontrolleure stellten eine "erhebliche Gefahr der nachteiligen Beeinflussung der Lebensmittel durch die mangelnde Betriebshygiene" fest. Als Konsequenz beschlossen sie die sofortige Schließung des Betriebs, bis die Missstände behoben sind. Zudem wurden eine Grundreinigung aller Räumlichkeiten und Einrichtungsgegenstände sowie die Entsorgung diverser Lebensmittel angeordnet.
"Die Kokerei" darf wieder Gäste empfangen
Nach intensiven Reinigungsarbeiten konnte "Die Kokerei" am 29. August wieder öffnen. Allerdings waren zum Zeitpunkt der Freigabe noch nicht alle Bereiche vollständig gereinigt. Mit der Reinigung der verbliebenen Bereiche wurde laut Bericht noch während der abschließenden Kontrolle begonnen.
Auf dem öffentlich einsehbaren Portal "Lebensmitteltransparenz NRW" veröffentlichen die Prüfer des Landes Verstöße gegen Hygienevorschriften in der Gastronomie, die so schwerwiegend sind, dass ihretwegen mindestens ein Bußgeld von 350 Euro zu erwarten ist. Nur weil ein Restaurant auf der Liste auftaucht, bedeutet das aber nicht, dass Kunden ihre Gesundheit mit einem Besuch tatsächlich gefährdet haben.
- lebensmitteltransparenz.nrw.de
