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Essen: Legionellen-Schock im Uni-Klinikum – wochenlang ohne Duschwasser


Legionellen-Schock in Essen
Uniklinikum kämpft wochenlang gegen Bakterien

Von t-online, pas, jum

Aktualisiert am 16.08.2024Lesedauer: 2 Min.
Scientist, hand and bacteria sample in test tube, person in lab with medical research and healthcare study. Doctor, gloves and vaccine, check legionella sample closeup and scientific experimentVergrößern des BildesLaborproben mit Legionellen (Archivbild): Im Juli wurden die Erreger am UKE entdeckt. (Quelle: xPeopleimagesx via imago-images./imago)

Im Universitätsklinikum Essen wurde eine Verunreinigung des Trinkwassers entdeckt. Das führte offenbar sogar zu kurzzeitigen Versorgungsengpässen.

Im Juli ist im Universitätsklinikum Essen bei Routinekontrollen des Trinkwassers eine Verunreinigung mit Legionellen, Enterokokken und E.coli-Bakterien festgestellt worden. Um die Gesundheit der Patienten und des Personals zu schützen, hat die Klinik ein Abkochgebot für Trinkwasser und ein Duschverbot auf dem gesamten Campus verhängt. Der Vorfall wurde allerdings erst jetzt bekannt. Zuvor hatte die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" (WAZ) berichtet.

Nach Entdeckung der Kontaminationen am 3. und 5. Juli 2024 habe das Universitätsklinikum am 8. Juli das Gesundheitsamt und die Stadtwerke Essen informiert, berichtet die "WAZ". Noch am selben Tag sei das campusweites Abkoch- und Duschverbot verhängt worden.

Duschen war nur dort erlaubt, wo spezielle Filter installiert waren. Patienten und Personal seien zudem angewiesen worden, für die Mundhygiene und die Zubereitung von Medikamenten Mineralwasser zu verwenden. Das Abkochgebot konnte erst nach fast drei Wochen, aufgehoben werden. Die Ursache, die zu dem Befall führte, sei jedoch noch nicht bekannt, so die Zeitung weiter. Obwohl die Klinik betont, dass ausreichend Mineralwasser bereitgestellt wurde, sei es offenbar zeitweise zu Engpässen bei der Trinkwasserversorgung gekommen.

UKE bestätigt Legionellenvorfall

Auf t-online-Anfrage bestätigt das UKE Essen den Vorfall. Entgegen anderslautender Berichte habe das UKE jedoch vom ersten Tag an aktiv, wie beispielsweise über die Homepage, auf die Verunreinigungen hingewiesen. "Die Patientinnen und Patienten im Haus wurden separat informiert, ebenso wurden die Beschäftigten über den richtigen Umgang mit der Situation hingewiesen", betont ein Sprecher der Klinik.

Die Verunreinigung des Leitungswassers bestehe Aussagen des Sprechers nach mittlerweile nicht mehr. "Das Universitätsklinikum Essen bezieht das Wasser über die Stadtwerke Essen, zu den Ursachen ist dem UK Essen nichts bekannt", so der Pressesprecher.

Legionellen: Gefahr beim Duschen

Legionellen sind Bakterien, die sich in warmem Wasser zwischen 25 und 45 Grad vermehren. Gefährlich werden sie, wenn sie als feiner Wassernebel eingeatmet werden, wie es beim Duschen der Fall ist. Dies kann zu schweren Lungenentzündungen führen. Besonders gefährdet sind Menschen mit geschwächtem Immunsystem, Raucher und ältere Menschen.

Legionellen sind in Deutschland für etwa 1,7 gemeldete Fälle der Legionärskrankheit pro 100.000 Einwohner verantwortlich, wobei die tatsächliche Zahl höher geschätzt wird.

Im Trinkwassersystem des Universitätsklinikums wurden neben Legionellen auch E.coli und Enterokokken nachgewiesen. Diese Bakterien, die auf fäkale Verunreinigungen hinweisen, können schwere Magen-Darm-Erkrankungen auslösen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt, dass E.coli auch Harnwegsinfektionen und Blutvergiftungen verursachen können.

Verwendete Quellen
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