Fahrkartenkontrolle eskaliert Brüderpaar springt über Sitze und attackiert Schaffner
Die Fahrscheinkontrolle in einem Regionalzug nach Essen eskaliert: Ein Brüderpaar beleidigt und attackiert den Schaffner so lange, bis der die Polizei einschaltet.
Am Mittwochvormittag soll es in einem Regionalzug zunächst zu verbalen Äußerungen und schließlich auch zu Tritten gegen einen Bahnmitarbeiter gekommen sein. Hinzugerufene Einsatzkräfte brachten die beiden Tatverdächtigen zur Bundespolizeiwache.
Gegen 10.40 Uhr überprüfte ein Zugbegleiter im Rahmen einer Fahrkartenkontrolle im RE16 (Iserlohn – Essen) zwei junge Männer im Alter von 17 und 18 Jahren. Dabei zeigte sich der 18-Jährige aggressiv und beleidigte den Bahnmitarbeiter. Die jungen Männer händigten weder eine Fahrkarte noch ein Ausweisdokument aus, woraufhin der Zugbegleiter die Bundespolizei um Unterstützung bat.
Der 18-jährige Dortmunder war dem Zugbegleiter bereits wegen Fahrkartenbetruges bekannt, da dieser in der Vergangenheit mehrfach die Fahrkarte seines Bruders verwendet hatte. Dieser legte provokant seine Schuhe auf die Stoffsitze und zündete sich eine Zigarette an. Kurz darauf habe er sich dann auf den Sitz gestellt und sei über die Sitzreihen gesprungen. Daraufhin ergriff der Bahnmitarbeiter seine Arme und hielt diesen fest. Der Aggressor habe dann mehrfach nach diesem getreten und ihn am Schienbein getroffen. Zudem habe er den Mann mehrfach mit Gewalt bedroht.
18-Jähriger kann nicht beruhigt werden
Als die Beamten am Bahnsteig zu Gleis 9 des Hauptbahnhofs Essen eintrafen, hielt der Bahnmitarbeiter den Jugendlichen weiterhin fest. Als sie dem 18-Jährigen erlaubten, sich zu den Geschehnissen zu äußern, wurde dieser zunehmend aggressiver.
Der 17-Jährige verhielt sich ruhig und erklärte den Einsatzkräften, dass die Brüder keine gültigen Fahrscheine für die Fahrt von Bochum nach Essen besitzen würden. Während der Kontrolle sei die Stimmung des Bruders gekippt und die Situation eskaliert. Trotz Aufforderung beruhigte sich der 18-Jährige nicht. Da er auch gegenüber den Polizisten keine Angaben zu seiner Person machte, führten diese den jungen Mann und seinen Begleiter zur Bundespolizeiwache.
17-Jähriger als vermisst gemeldet
Überprüfungen ergaben zudem, dass der 17-jährige Dortmunder von der Polizei Düsseldorf als vermisst gemeldet wurde. Nach Rücksprache mit einer Düsseldorfer Einrichtung wurde bekannt, dass dem Gesuchten bereits ein Hausverbot erteilt wurde. Die gesetzliche Vertreterin entschied schließlich, dass der junge Mann seinen Weg fortsetzen kann.
Die Bundespolizisten leiteten ein Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung, Bedrohung, Beleidigung und Erschleichen von Leistungen gegen den 18-Jährigen ein. Auch der 17-jährige Bruder muss sich nun wegen Erschleichens von Leistungen verantworten.
- presseportal.de: Mitteilung der Bundespolizeidirektion Sankt Augustin vom 8. August 2024