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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Zwei Großeinsätze am Samstag Achtelfinale trifft AfD: NRW-Polizei vor Stresstest
Am Samstag spielt Deutschland vor 62.000 Fans in Dortmund, gleichzeitig wollen 100.000 Menschen in Essen gegen den AfD-Parteitag demonstrieren.
Nur 40 Kilometer trennen die beiden Orte, auf die am Samstag ganz Deutschland blicken wird: In der Essener Grugahalle hält die AfD ab Samstagmorgen ihren Parteitag ab. Die Polizei rechnet mit rund 100.000 Gegendemonstranten und "mehreren hundert" gewaltbereiten Störern aus der linksradikalen Szene.
Abends um 21 Uhr trifft die deutsche Fußballnationalmannschaft im Dortmunder Westfalenstadion im EM-Achtelfinale auf Dänemark. Weitere Achtelfinals werden am Sonntag in Gelsenkirchen und Köln ausgetragen.
Für die Polizei in NRW bedeutet das Zusammentreffen der Großereignisse im Ruhrgebiet eine enorme Belastung. Allein den Einsatz in Essen wertet die örtliche Polizei als "einen der größten" in ihrer Geschichte, ein internationales Fußballspiel der gleichen Größenordnung wie das Achtelfinale fand zuletzt 2006 bei der Heim-WM in Dortmund statt. 50.000 Fans passen auf die Public-Viewing-Flächen, 62.000 Fans sind im Stadion dabei – die gilt es zu schützen. Wie viele Einsatzkräfte in beiden Städten vor Ort sein werden, gab weder die Polizei in Essen noch die in Dortmund bekannt.
Unterstützung aus anderen Bundesländern für Essener Polizei
NRW-Innenminister Herbert Reul betonte in einer Ausschusssitzung am Donnerstag, dass Essen "Gott sei Dank" eine von sechs Polizeibehörden in NRW sei, die für die Bewältigung von herausragenden Einsatzlagen besonders ausgebildet ist. Außerdem werde die örtliche Polizei von Kräften aus anderen Bundesländern und der Bundespolizei unterstützt. "Wer glaubt, wir wären personell nicht in der Lage, diesen Einsatz zu stemmen, der wird sich irren", so der Innenminister weiter.
Eine Urlaubssperre gilt für die Polizeibeamten in NRW wegen der EM ohnehin. Das käme nun auch dem Einsatz in Essen zugute, sagte Detlev Köbbel, Leitender Polizeidirektor in Essen, bei einer Pressekonferenz am Dienstag. "Dass das belastend ist, muss ich nicht sagen", so Köbbel weiter.
GdP blickt besorgt auf das Wochenende
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in NRW blickt "mit Sorge" auf das kommende Wochenende – insbesondere wegen anfallender Überstunden für die Beamten. "Keine Stunde Mehrarbeit darf verfallen", betonte der Landesvorsitzende Michael Mertens in einer Pressemitteilung.
Innenminister Reul ärgerte sich in der Ausschusssitzung über die Terminierung des AfD-Parteitages, sagte aber gleichzeitig: "Natürlich steht es allen Parteien völlig frei, wann, wo und wie sie ihre Tagung abhalten. Das ist für uns unpraktisch, aber das ist so und das habe ich nicht zu bewerten."
- landtag.nrw.de: Stream der 36. Ausschusssitzung des Innenausschusses
- Pressemitteilung der GdP NRW
- Reporter vor Ort in Essen bei der Pressekonferenz Essen