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Duisburg | Ruhrort: "Urban Zero" will Stadtteil bis 2029 klimaneutral machen


"Urban Zero" in Duisburg
Klimaneutral in Rekordzeit – so packt es ein Stadtteil an


29.12.2023Lesedauer: 2 Min.
Der Duisburger Stadtteil Ruhrort soll bis 2029 klimaneutral werden. Das hat sich das Projekt Urban Zero um Dirk Gratzel zum Ziel gemacht.Vergrößern des Bildes
Der Duisburger Stadtteil Ruhrort soll bis 2029 klimaneutral werden. Das hat sich das Projekt "Urban Zero" um Initiator Dirk Gratzel zum Ziel gemacht. (Quelle: Judith Malter)
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Der Duisburger Stadtteil Ruhrort will klimaneutral werden – und das in kürzester Zeit. 5.800 Bewohner und eine App sollen dabei helfen.

Dirk Gratzel ist Geschäftsführer des Unternehmens "Greenzero" und Initiator des Projekts "Urban Zero" im Duisburger Stadtteil Ruhrort. Der 55-Jährige verfolgt ein ambitioniertes Ziel: Das komplette Stadtquartier soll bis 2029 vollständig umweltneutral sein. Der Versuch ist in dieser Form weltweit einmalig.

Ganz zu Beginn stand der Wunsch und die Entscheidung Gratzels, die eigene Ökobilanz verbessern und "die ökologischen Schulden meiner eigenen Existenz zurückzahlen zu wollen", so der 55-jährige. Dafür suchte sich der gebürtige Essener Partner. Gemeinsam mit der Technischen Universität Berlin erstellte er die weltweit erste Ökobilanz für eine Privatperson. Nach diesen Erkenntnissen änderte Dirk Gratzel sein Leben und schaffte es, seine persönliche Bilanz um bis zu 80 Prozent zu verbessern.

Doch Gratzel wollte mehr. Er stieg aus seinem Unternehmen für künstliche Intelligenz aus und gründete eine Firma, die ökologisch extrem belastete Flächen aufkauft, um diese zu renaturieren. Dabei kam der Kontakt zur Firma Haniel zustande. Die ist im Duisburger Stadtteil Ruhrort aktiv. "Irgendwann hatten wir gemeinsam den Gedanken, das, was wir sonst für Einzelpersonen oder Produkte tun, auch für einen kompletten Stadtteil zu machen", so Gratzel. Das "Urban Zero"-Projekt war geboren.

Hochbeete und ein Musterhaus

Das Projekt hat mittlerweile zahlreiche Anhänger gefunden. Es wird vom Wohnungsbauunternehmen "Gebag", dem Duisburger Hafen "Duisport", der Stadt Duisburg und dem Land Nordrhein-Westfalen unterstützt. Es gibt viele Ideen und Maßnahmen, die zur Transformation des Stadtteils beitragen sollen. Für Privatpersonen wurde die "Urban Zero"- App entwickelt. Damit kann jeder Einzelne seine Ökobilanz checken. Wer mitmacht, wird unter anderem mit Gutscheinen für die lokale Gastronomie belohnt.

In einem Musterversuch der Stadt wurde außerdem eine Straße am Markt gesperrt. Die "Urban Zero"-Initiative hat dort Hochbeete aufgestellt, in denen Gemüse angepflanzt wird. Ein größeres Projekt soll auf dem Areal am alten Werfthafen realisiert werden. Das bisher brachliegende Gelände soll schon bald wieder zum Spazierengehen einladen. Ein baufälliges Haus soll aufwendig saniert und so in ein ökologisches Musterhaus verwandelt werden. Weitere Immobilien sollen dem Beispiel folgen.

Auch die Haniel Group hat ihren Campus aufwendig saniert und mit Hilfe von erneuerbaren Energien in eine Art grünes Energiekraftwerk verwandelt, das saubere Energie für das Unternehmen selbst, auf lange Sicht aber auch für den kompletten Stadtteil liefern soll.

"Übertragbar auf viele Orte in der Welt"

Etwa 5.800 Einwohner hat der Stadtteil Ruhrort. Es gibt zahlreiche private Initiativen, die zum Projekt "Klimaneutralität bis 2029" beitragen wollen. Sie alle finden Ansprechpartner im Büro der "Urban-Zero"-Gesellschaft, dem sogenannten Umweltlokal auf der Weinhagenstraße.

Duisburg-Ruhrort sei exemplarisch für viele andere Quartiere im Ruhrgebiet, erklärt Projektchef Dirk Gratzel. "Es ist sehr kompakt, hat Wohnbevölkerung, Dienstleistungsunternehmen und Industrie – es ist alles da, sodass wir sagen können: wenn das Projekt gelingt, ist es übertragbar auf viele andere Orte in der Welt."

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • Eigene Recherche
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