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Prostitution: Online-Portal und neue Beratungsstelle


Düsseldorf
Prostitution: Online-Portal und neue Beratungsstelle

Von dpa
01.09.2021Lesedauer: 2 Min.
Ina ScharrenbachVergrößern des Bildes
Ina Scharrenbach (CDU), Nordrhein-Westfalens Ministerin Gleichstellung. (Quelle: Michael Kappeler/dpa/dpa)
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Berufsverbot, Hygieneauflagen und Lockdown: Während der Corona-Pandemie haben sich deutlich weniger Prostituierte beim Land angemeldet als noch 2019. Die Zahl der Anmeldungen sank von rund 9500 im Jahr 2019 um rund ein Drittel auf rund 6300 im vergangenen Jahr, wie das Gleichstellungsministerium am Mittwoch in Düsseldorf mitteilte.

Die Pandemie habe gezeigt, was passiert, wenn sexuelle Dienstleistungen verboten werden. "Die Tätigkeiten verlagern sich aus der Öffentlichkeit in das sogenannte Dunkelfeld, wodurch Prostituierte zusätzlichen Gefahren ausgesetzt werden", schrieb das Ministerium. Geschlossene Behörden und die Rückkehr von Sexarbeiterinnen in ihre Heimatländer hätten ebenfalls eine Rolle gespielt, sagte Gleichstellungsministerin Ina Scharrenbach (CDU).

Um die Sexarbeiter und Sexarbeiterinnen aus der Illegalität zu holen, will das Land die Beratung verbessern. Dafür sind am Mittwoch ein neues Online-Portal und eine neue Landeskoordinierungsstelle für Menschen in der Sexarbeit und der Prostitution an den Start gegangen.

Auf dem Online-Portal " www.cara.nrw" sollen Prostituierte anonym Informationen über Gesundheit, Finanzen, Wohnen, Recht und Arbeit finden. "Es ist sehr einfach aufgebaut", sagte Scharrenbach. Ein Vorteil sei vor allem, dass die Homepage in neun Sprachen zur Verfügung stehe - neben Deutsch unter anderem auf Rumänisch, Bulgarisch und Türkisch. Die meisten angemeldeten Prostituierten kommen laut Ministerium aus Rumänien, Deutschland und Bulgarien.

Auch die neu geschaffene Landeskoordinierungsstelle sei über das Portal zu erreichen. Diese wird laut Scharrenbach als ein Modellprojekt bis Ende Juni 2024 mit 750 000 Euro gefördert. "Diese Landeskoordinierungsstelle übernimmt in erster Linie die persönliche Erstinformation und die Beratung für Prostituierte", sagte die Ministerin. Sie solle eine Brücke zu bereits vorhandenen Hilfsangeboten schlagen.

Zuvor hatte der Bundesverbandes Sexuelle Dienstleistungen, der rund 100 Mitglieder, überwiegend Bordellbetreiber, vertritt, die strengen Hygieneauflagen kritisiert. Laut aktueller Corona-Schutzverordnung in Nordrhein-Westfalen müssen Menschen, die nicht geimpft oder genesen sind, bei sexuellen Dienstleistungen in Kommunen und Kreisen mit einer Sieben-Tages-Inzidenz von 35 oder mehr einen maximal 48 Stunden alten negativen PCR-Test vorgelegen. "Jeder spontane Bordellbesuch ist damit ausgeschlossen, und das Amüsement verteuert sich deutlich", sagte Stephanie Klee vom Bundesverband.

Nicht geimpfte oder genesene Prostituierte müssen einen negativen Antigen-Schnelltest nachweisen und während der Dienstleistung eine medizinische Maske tragen.

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