Verkehr in Düsseldorf Unfälle mit Straßenbahnen häufen sich – Wer hat Schuld?
Düsseldorf verzeichnet eine deutliche Zunahme an Unfällen zwischen Straßenbahnen und Autos. Nur selten trifft die Schuld die Rheinbahn-Fahrer, wie aktuelle Zahlen belegen.
Die Verkehrsunfälle mit Straßenbahnen in Düsseldorf häufen sich in den vergangenen Wochen und Monaten: Erst am Dienstag (4. Februar) kam es etwa auf der Erkrather Straße in Lierenfeld zu einem Unfall zwischen einer Straßenbahn und einer Fußgängerin. Kurz nach 19 Uhr ging die 23-jährige Frau mutmaßlich bei Rot über die Ampel, um zur dortigen Haltestelle zu kommen, wie die Polizei mitteilte. Sie krachte frontal gegen die herannahende Straßenbahn und musste schwer verletzt ins Krankenhaus.
Am Montag, 20. Januar, führte auf der Luegallee ein Wendemanöver eines Autofahrers zum Zusammenstoß mit einer Rheinbahn. Sechs Tage später erneut ein Crash: Diesmal auf der Kölner Landstraße. Ein 19-jähriger Fahrer wurde schwer verletzt und musste, wie auch seine Beifahrer, ins Krankenhaus gebracht werden.
Unfälle mit Straßenbahnen in Düsseldorf: Zahlen steigen deutlich
Die Verkehrsstatistik der Polizei belegt die Zunahme der Unfälle mit Straßenbahnen in Düsseldorf. So fanden auf Anfrage von t-online laut Polizei im Jahr 2024 insgesamt 358 Verkehrsunfälle mit Straßenbahnen im Stadtgebiet statt – ein Anstieg um mehr als 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Eine Person kam dabei 2024 ums Leben, sieben Personen wurden schwer und 106 Personen leicht verletzt. In die Statistik fließen auch die Straßenbahninsassen während der Unfälle mit ein.
2023 gab es der Polizeistatistik zufolge 269 Unfälle, zehn Schwer- und 57 Leichtverletzte. 2022 waren es 270 Unfälle mit zehn schwer und 67 leicht verletzten Personen.
Autofahrer sind am häufigsten schuld
Der Statistik zufolge sind überwiegend Autofahrer für die Unfälle verantwortlich. Die häufigsten Ursachen der Zusammenstöße: fehlerhaftes Linksabbiegen (17 Prozent), inkorrektes Wenden über den Gleiskörper (15,4 Prozent) oder ein Fehler beim Fahrstreifenwechsel (15,1 Prozent) sowie das Missachten des Haltesignals einer Ampel (10,9 Prozent). Nur in rund einem Fünftel der Fälle ist der Erhebung zufolge ein Fehlverhalten der Straßenbahnführer festzustellen.
Sind die Autofahrer mit dem Verkehr in Düsseldorf überfordert? Zumindest sind die Straßen in der Landeshauptstadt stets proppenvoll. So führt Düsseldorf im Jahr 2024 ein Stau-Ranking von ganz Deutschland an, wie aus einer Auswertung des Verkehrsdaten-Dienstleisters Inrix hervorgeht. 60 Stunden standen Autofahrer hier im Stau, ein Anstieg von 22 Prozent. Grund hierfür sind zahlreiche Baustellen auf stark befahrenen Autobahnabschnitten wie der A46 und der A59.
- Anfrage bei der Polizei Düsseldorf
- presseportal.de: Mitteilung der Feuerwehr Düsseldorf vom 4. Februar 2025
- Mit Material der dpa