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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Wiedersehen in Düsseldorf? Jetzt lädt der Doppelgänger Spahn auf einen Aperol ein
Mirco Budde aus Düsseldorf ist von dem Treffen mit Jens Spahn noch immer begeistert. Der Doppelgänger hatte zuvor zufällig Philipp Amthor getroffen und ging nach dem Besuch erst einmal ins Ritz-Carlton.
Als Mirco Budde auf dem Weg zum Büro von Jens Spahn ist, sieht er am Reichstagufer Philipp Amthor mit einer kleinen Gruppe auf den Treppenstufen stehen. Der Düsseldorfer grüßt Amthor kurz. Spahns Parteikollege aus der CDU winkt – etwas skeptisch dreinblickend – zurück. Trotzdem ist es so, als liefe der echte Jens Spahn an ihm vorbei.
Doch als Budde näherkommt und um ein gemeinsames Foto bittet, muss Amthor herzlich lachen. Er erkennt den Jens-Spahn-Doppelgänger jetzt ganz sicher und meint interessiert: "Sie kenne ich schon aus den Berichten und Videos von Karneval. Treffen Sie heute den echten Jens Spahn?"
Aktenkoffer mit "Maskendeals"
Budde ist 25 Jahre alt und Key-Account-Manager. Er lebt im Düsseldorfer Stadtteil Bilk und obwohl er 18 Jahre jünger als Jens Spahn ist, ist die Ähnlichkeit verblüffend. Deswegen entschied er sich an Karneval dazu, sich als Jens Spahn zu verkleiden. Budde trug einen dunklen Anzug, druckte Autogrammkarten aus, besorgte sich eine ähnliche Brille, CDU-Utensilien wie eine Anstecknadel und Schokoladentäfelchen. Highlight des Kostüms war ein Aktenkoffer mit der Aufschrift "Maskendeals", aus dem Falschgeld herausschaute.
"Mein Aussehen und die ganzen Sachen ergaben Jens Spahn auf Wish bestellt", sagt der Düsseldorfer rückblickend. Die Resonanz an Karneval war überwältigend: Budde alias Jens Spahn ging viral und das unbeschwerte Feiern war kaum noch möglich, weil überall jemand ein Erinnerungsfoto mit ihm machen wollte.
"An Karneval wurde ich bestimmt 500-mal auf die Ähnlichkeit angesprochen. Im Alltag ist es auch fünf- bis zehnmal die Woche der Fall", erzählt der 25-Jährige t-online, kurz bevor er im Bundestag vom echten Jens Spahn empfangen wird. Denn auch das Original bekam an Karneval mit, dass es in Düsseldorf einen Mann gibt, der vom Aussehen sein kleiner Bruder sein könnte. So kam es schließlich zu der Einladung des Doppelgängers nach Berlin.
Dass es nun in wenigen Augenblicken wirklich zu dem Treffen mit Jens Spahn kommt, sei vollkommen surreal. Buddes Erwartungen? "Ich will eigentlich nur einen sympathischen Menschen treffen und einfach schauen, wie er so ist und wie er sich gibt. Vielleicht ergibt sich ja noch die Gelegenheit, ihm eine oder zwei Fragen zu stellen", sagt der 25-Jährige. Es werden dann sogar mehr als zwei Fragen, denn eine knappe Viertelstunde lang tauschen sich Original und Doppelgänger in Spahns Büro aus. Sie reden nicht nur über das Kostüm und Karneval, sondern auch über Politik und das Thema Altersvorsorge.
Eine Autogrammkarte für Jens Spahn
Zum Abschied erhält der Düsseldorfer Spahns Buch "Wir werden einander viel verzeihen müssen" mit persönlicher Signatur. Budde überreicht dem CDU-Politiker im Gegenzug als Erinnerung eine seiner Karnevalsautogrammkarten. Das Besondere an den Karten: Das auf ihnen abgebildete Spahn-Gesicht ist zu einer Hälfte aus dem Original und zur anderen Hälfte aus dem Doppelgänger zusammengesetzt.
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"Es war ganz fantastisch. Ich denke, wir hatten viel Spaß und einen kurzen, aber sehr informativen Austausch", berichtet der 25-Jährige nach dem Treffen. Wird es ein Wiedersehen mit Jens Spahn geben? Der Doppelgänger ist nicht abgeneigt: "Ich habe ihn auf einen Aperol nach Düsseldorf eingeladen, wenn er mal wieder da ist."
Zigarre und Cocktail im Ritz-Carlton
Den Tag lässt der Doppelgänger am Abend in einem guten Restaurant ausklingen, ehe es durchaus erschöpft ins Hotel geht. Um das nicht alltägliche Erlebnis zu verarbeiten, hatte Budde nach dem Besuch in Spahns Büro und einem geführten Rundgang durch das Reichstagsgebäude bereits am Mittag das Luxushotel Ritz-Carlton angesteuert: "Ich bin ein kleiner Genießer. Ich werde mir dort eine kleine Zigarre und einen Cocktail gönnen." Er könnte nicht nur wegen seines Aussehens Politiker sein.
- Reporter vor Ort