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Düsseldorf: Demo gegen Rechts mit 100.000 Teilnehmern


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Demo gegen Rechts
Polizei: "Fast ganz Düsseldorf ist auf den Beinen"


Aktualisiert am 27.01.2024Lesedauer: 2 Min.
"Kunterbunt statt kackbraun" steht auf einem rosa Plakat mit weißen Punkten, das auf einer Demonstration gegen rechts zu sehen.Vergrößern des Bildes
"Kunterbunt statt kackbraun" steht auf einem rosa Plakat mit weißen Punkten, das auf einer Demonstration gegen rechts zu sehen. (Quelle: dpa/David Young)
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Am Samstag haben in Düsseldorf bis zu 100.000 Menschen gegen Rechtsextremismus demonstriert. Es kamen deutlich mehr Teilnehmer als erwartet.

Die Demospitze hat in der Mittagssonne bereits die Düsseldorfer Rheinbrücke erreicht, da ruft ein Mann ins Mikrofon, dass die letzten Teilnehmer erst am Hauptbahnhof loslaufen. Jubel ist zu hören, eine Frau schreit: "Wie geil ist das denn?"

Von der anderen Brückenseite ist das Hupen der stadteinwärts im Stau stehenden Autos zu hören. Der Polizeisprecher hat das Schätzen da schon aufgegeben: "Schreiben Sie einfach, fast ganz Düsseldorf ist auf den Beinen", sagt er zu einer Journalistin.

30.000 Demonstranten waren in Düsseldorf erwartet worden, um gegen Rechts auf die Straße zu gehen. Am Ende gehen die Veranstalter aber sogar von 100.000 Teilnehmern aus. Die Stadt ist so voll, dass die letzten Demonstranten erst den Kundgebungsplatz auf den Rheinwiesen erreichen, als die ersten Reden schon längst vorbei sind.

Düsseldorf: Die "Toten Hosen" demonstrieren mit

Nicht nur die "Toten Hosen", die sogar als Demoteilnehmer auf den Rheinwiesen gesehen wurden, und viele Kulturschaffende der Stadt hatten zum Mitmachen aufgerufen. Auch die großen Düsseldorfer Sportvereine Fortuna, DEG, Borussia und Rhein Fire hatten sich im Vorfeld dem Aufruf des "Düsseldorfer Bündnis" aus Parteien, Gewerkschaften und Religionsgemeinschaften sowie von "Düsseldorf stellt sich quer" angeschlossen.

All diese Vielfalt ist am Samstag im Demonstrationszug zu sehen. Vorne dominieren Antifa-Fahnen, es werden linke Parolen wie "Alerta, Alerta, Antifaschista" gerufen und auch mal ein Bengalo gezündet. Weiter hinten ist es ruhiger, die Banner diverser Familien mit selbstgebastelten Schildern sind ebenso sichtbar wie zahlreiche Parteien und Gewerkschaften.

Vielfältig sind auch die Redebeiträge auf der Abschlusskundgebung. Oberbürgermeister Stephan Keller erinnert an die Zeit des Nationalsozialismus. "Die Warner wurden belächelt, die Gefahren heruntergespielt, die Gegner unterschätzt. Das darf uns nicht noch einmal geschehen." Die stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin Mona Neubaur (Grüne) sagt: "Wir werden nicht zugucken, dass die Nazis versuchen, sich unser Land zu holen."

Karnevalsprinz ruft "Freiheit Helau"

Karnevalsprinz Uwe I. begrüßt die Menge mit den Rufen "Düsseldorf Helau, Demokratie Helau, Freiheit Helau". Auf der überlangen Rednerliste stehen alle möglichen zivilgesellschaftlichen Gruppen der Stadt. Sie alle erinnern an die Gefahren, die ihrer Meinung nach vom Aufschwung der AfD ausgehen.

Zu viele Redner auf der Liste

Überall im Land finden derzeit solche Demonstrationen statt. Allein in Köln gingen am vergangenen Sonntag nach Veranstalterangaben 70.000 Menschen auf die Straße. Doch der Bezug ist in Düsseldorf noch einmal persönlicher. Auslöser dieser Protestwelle war immerhin die "Correctiv"-Berichterstattung über ein neurechtes Geheimtreffen, das sich nicht nur "Düsseldorfer Forum" nannte, sondern auch von Gernot Mörig, einem ehemaligen Zahnarzt aus Oberkassel, initiiert wurde. Keller nimmt am Samstag in seiner Rede auch darauf Bezug. "Wir alle stehen hier zusammen, um zu zeigen, dass Düsseldorf kein Forum bietet für solche Pläne."

Die lange Rednerliste führte dazu, dass es zum musikalischen Abschluss schon ziemlich leer geworden ist. Als die Düsseldorfer Punkband Broilers vor den nun schattigen Rheinwiesen auftritt, kommt allerdings wieder Stimmung auf. Am Ende singt und bewegt sich die verbliebene Menge noch zum Broilers-Hit "Tanzt du noch einmal mit mir", bevor sich auch die Letzten auf den Heimweg machen.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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