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Nachtresidenz Düsseldorf: "König der Nacht" – So läuft es im Club wirklich


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Film über Düsseldorfer Kult-Diskothek
Das passiert hinter den Kulissen der "Nachtresidenz"


12.08.2023Lesedauer: 3 Min.
Er ist der "König der Nacht": Marcel Oelbracht, Geschäftsführer der "Nachtresidenz".Vergrößern des Bildes
Er ist der "König der Nacht": Marcel Oelbracht, Geschäftsführer der "Nachtresidenz". (Quelle: Nachtresidenz)
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Erst die Pandemie, dann ein Deckeneinsturz: Hinter der "Nachtresidenz" liegen schwierige Jahre. Der Film "König der Nacht" zeigt, wie der Club das gemeistert hat.

Gut, dass Marcel Oelbracht schon länger eine Glatze trägt. Die monatelange Zwangsschließung wegen der Corona-Pandemie; eine eingestürzte Decke mit vier Verletzten kurz nach der Wiedereröffnung während einer Party; die Ungewissheit, wie und ob es überhaupt weitergeht; Umbauarbeiten, Diebstähle, Bandenkriminalität und Drogeneskapaden – für den Geschäftsführer der Düsseldorfer Kult-Diskothek "Nachtresidenz" waren die vergangenen drei Jahren nicht nur einmal zum Haareraufen.

Inzwischen ist die Pandemie vorbei, eine neue Decke verbaut und in dem Club in Kö-Nähe fließt wieder der Champagner. Seit dem Jahr 2000 gibt es die "Nachtresidenz" bereits, sie ist damit eine der bekanntesten und ältesten Diskotheken in Deutschland. Was die Jüngeren nicht mehr wissen: Früher befand sich in dem Gebäude an der Bahnstraße ein altes Kino. Und damit schließt sich ein Kreis, denn die "Nachtresidenz" und ihr Geschäftsführer stehen im Mittelpunkt des Films "König der Nacht", der im September in dem alten Lichtspielhaus seine Premiere feiert und ab dem 1. Oktober für jeden auf YouTube kostenfrei zu sehen sein wird. Der Untertitel: "Zwischen Schall und Rau(s)ch".

Weniger Gäste und steigende Corona-Zahlen

Der "König der Nacht" Oelbracht ist die Leitfigur der rund 70-minütigen Dokumentation, die die vergangenen drei Jahre zusammenfasst. Ursprünglich wollte sein alter Schulfreund und Werbefilmmacher Martin Miron nur ein zehnminütiges Video über den Umbau der "Nachtresidenz" drehen, nach der Wiedereröffnung mit weniger Gästen als erwartet und wieder steigenden Corona-Zahlen war das Projekt eigentlich abgeschlossen. "Bis die Decke herunterkam. Da hat Martin mich angerufen und gesagt: Dir ist klar, dass es jetzt weitergeht", erzählt Oelbracht.

In einer Zeit, in der die Digitalisierung und der damit einhergehende Wandel der Ausgehkultur den Clubbetreibern es ohnehin schwierig macht, die Kultur und die Besucherströme aufrechtzuerhalten, zeigt die Doku einen Geschäftsführer, der viel verlangt, aber auch viel opfert, um an der Spitze zu stehen. Miron beleuchtet die Herausforderungen, die Oelbracht auf dem Weg zum Erfolg meistert, einschließlich einer schwierigen Kindheit, seiner Ehe und dem Kampf um Anerkennung.

Film kostet einen sechsstelligen Betrag

"Es ist aber alles andere als ein Imagefilm geworden. Die Leute, die den Film sehen, werden mich entweder cool finden oder mich als Vogel bezeichnen", sagt Oelbracht. Nur eine Szene sei im Nachgang nachgestellt worden, weil sie für den Film wichtig gewesen sei, ansonsten sei alles "echt" abgelaufen. Die Doku soll die authentischen Facetten des Nachtlebens zeigen, "und keine Werbung für den Club oder mich sein". Der 39-Jährige sagt: "Ganz im Gegenteil. Uns war es wichtig, kritische Stimmen einzufangen und ein ehrliches Bild zu zeigen."

Lange gab es nicht nur die Hoffnung, dass "König der Nacht" im Fernsehen ausgestrahlt wird. Ein Sender soll sogar erst seine Zusage gegeben haben, aber sei dann zurückgerudert. Miron und Oelbracht wollten den Film aber unbedingt herausbringen und teilen sich nun die Kosten – kein geringer sechsstelliger Betrag soll es sein. "Sonst wäre das ganze Videomaterial in der Schublade verschwunden. Entweder ziehen wir die Sache durch oder die Story ist tot, haben wir uns gesagt", berichtet der Geschäftsführer.

Der "König der Nacht" hat es durchgezogen und wie so oft in den vergangenen drei Jahren die nächste Hürde genommen.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Marcel Oelbracht, Geschäftsführer der Nachtresidenz
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