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Alpakas Sachsen: Wandern, Therapie, Glühwein – Tourismus boomt


Leiser als Schafe, netter als Lamas
"Delfine auf vier Beinen": Alpakas sind gefragt

Von dpa
01.12.2024Lesedauer: 2 Min.
Martina Hofmann mit weiblichen Alpakas in einem Stall: Wer will, kann bei ihr eine Glühweinwanderung mit Alpaka buchen.Vergrößern des Bildes
Martina Hofmann mit weiblichen Alpakas in einem Stall: Wer will, kann bei ihr eine Glühweinwanderung mit Alpaka buchen. (Quelle: Sebastian Kahnert/dpa)
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Wanderungen mit Alpakas werden eine therapeutische Wirkung nachgesagt. Auch der Tourismus in Sachsen hat die flauschigen Tiere für sich entdeckt. Gewisse Regeln sollten Sie aber beachten.

Tiere für die Seele: Die flauschigen südamerikanischen Alpakas werden in Sachsen immer interessanter für den Tourismus. "Vor allem im Bereich des Familienurlaubs sind Übernachtungsangebote auf Alpakahöfen sehr beliebt", sagte der Geschäftsführer des Tourismusverbands Vogtland, Andreas Kraus, der Deutschen Presseagentur. Wanderungen mit den sanftmütigen Tieren seien ein Ausgleich zum hektischen Alltag, denn sie belebten Körper und Geist.

Etwa 30 landwirtschaftliche Haupt- und Nebenerwerbsbetriebe mit zusammen etwa 600 Tieren sind nach eigenen Angaben im Alpaka- und Lama-Zuchtverband Mitteldeutschland organisiert. In Sachsen gebe es etwa 150 Halter, hieß es. Deutschlandweit gibt es Schätzungen zufolge 35.000 bis 40.000 Lamas und Alpakas.

Glühwein mit Alpaka

Andrea Reinhardt ist die Präsidentin des Verbandes. Ihr zufolge seien Alpakas "in". Alpakas und Lamas blökten nicht wie etwa Schafe oder Ziegen und zerstörten auch keine Zäune. Außerdem seien sie einfach zu halten, und Alpaka-Wolle gilt unter Händlern als Edelfaser.

Kraus zufolge seien Wanderungen mit Lamas und Alpakas für Menschen fast jeden Alters geeignet und passten zudem sehr gut zu ganzjährigen Tourismus-Konzepten, zumal Outdoor-Aktivitäten immer beliebter würden. Die Nachfrage nach diesem besonderen Erlebnis habe in den vergangenen Jahren immer mehr zugenommen. Die Gäste könnten sich an der frischen Luft bewegen, zu jeder Jahreszeit, unabhängig von Sonne und Schnee. Zurzeit gebe es sogar Angebote für Winter- oder Glühweinwanderungen mit Alpakas und Lamas.

Trotz Niedlichkeit: Alpakas sind keine Kuscheltiere

Allerdings: Vor einem zu engen Kontakt mit den Tieren und möglichen Erregern hatte kürzlich das Jenaer Friedrich-Loeffler-Institut gewarnt und sich so den Unmut der Alpaka-Halter zugezogen. Mittlerweile stellte das Institut klar, dass sich diese Warnung nicht auf Alpaka-Wanderungen bezogen habe.

Pia Schindler hält solche Pauschalkritik für ärgerlich, das sei geschäftsschädlich. Sie betreibt den Hof "Alpakas vom Silberberg" in Lengefeld im Erzgebirge. Sie weise die Teilnehmer vor einer Alpaka-Wanderung in den Umgang mit den Tieren ein. Alpakas seien keine Kuscheltiere. Und: "Alpaka-Küssen gibt es bei uns ohnehin nicht." Nach der Wanderung weise sie die Teilnehmer ausdrücklich darauf hin, sich die Hände zu waschen.

Einmal alles: Alpakateppiche, -betten und -shows

Martina Hofmann betreibt den Hof "Alpaka Glück" in Frauenstein im Erzgebirge auf einem der ältesten Gehöfte des Ortes. 54 Tiere stehen in den Ställen. Auf dem Hof gibt es ein Haus für Gäste, im Hofladen wird Alpaka-Wolle verkauft, auch Alpaka-Betten und -Teppiche. Der Hof nimmt auch im Ausland an Alpaka-Shows teil.

Martina Hofmann vergleicht die Spaziergänge mit den sanften Tieren mit Delfin-Therapien. Alpakas seien wie "Delfine auf vier Beinen". Die Tiere spürten, wenn jemand nicht so schnell laufen könne und passten sich an. Die Gegenwart der Tiere verändere die Menschen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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