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"Café Prag" in Dresden: Die bewegte Geschichte hinter dem Schriftzug


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Dresdens vergessene Showbühne
Die bewegte Geschichte des Café Prag in der Altstadt


19.10.2024Lesedauer: 2 Min.
Das ehemalige Varieté-Theater Café Prag in der Seestraße in Dresden:Vergrößern des Bildes
Das ehemalige Varieté-Theater Café Prag in der Seestraße in Dresden: Heute erinnert nur noch der geschwungene Schriftzug an die glorreichen Zeiten. (Quelle: Mario Aurich/imago-images-bilder)
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Das Café Prag war bis 1988 Dresdens letztes Tanzvarieté. Viele DDR-Künstler starten hier ihre Karriere.

"Wunderwerk und Schmuckstück, mit dem sich Dresden sehen lassen kann" – so schwärmte ein Reporter der Sächsischen Zeitung bei der Eröffnung des Café Prag. Heute erinnert nur noch der geschwungene Schriftzug an der Seestraße an die glorreichen Zeiten.

Von Modenschau zum Varieté

Am 20. Dezember 1956 öffnete das Café Prag zunächst als Gastronomiebetrieb mit gelegentlichen Modenschauen. Doch die Dresdner wünschten sich mehr. Sie durften Vorschläge machen – und das Café wurde zum Varietétheater. Der Erfolg war überwältigend.

Allabendlich verzauberten Shows das Publikum, an Wochenenden sogar schon nachmittags. Alle zwei Wochen gab es ein neues Programm. Karten waren heiß begehrt.

Bühne für DDR-Promis

Vor dem Zweiten Weltkrieg zählte Dresden 40 Varieté-Bühnen. Nach 1945 blieb nur das Café Prag. Es bot eine einzigartige Mischung aus Tanz, Kabarett, Clownerie, Musik und Gastronomie.

Viele Künstler feierten hier ihre ersten Erfolge. Bis 1961 traten Talente aus Ost, West und dem Ausland auf. Nach dem Mauerbau wurde das Café zur Bühne für DDR-Künstler.

Ältere Dresdner erinnern sich sicher noch an Eberhard Cohrs, Günther Krause und Olaf Berger. Auch das Dresdner Vokal-Quartett "Die vier Brummers" und Susi Schuster, die "Jodelkönigin der DDR", begeisterten hier das Publikum.

Das Ende einer Ära

Nach 30 Jahren mit Veranstaltungen und Shows wurde das Café wegen eines Umbaus geschlossen und sollte nie wieder als Tanzvarieté öffnen. Inzwischen gaben sich verschiedene Mieter die Klinke in die Hand: Lange Zeit war es ein italienisches Restaurant, dann stand es leer und 2013 zog die Markthalle ein. Doch das Konzept einer Verkaufshalle mit kleinen Marktständen funktionierte nicht.

Und heute? Dort, wo sich früher Beine in die Luft hoben und Sektkorken flogen, sitzen jetzt Mitarbeiter eines IT-Unternehmens in ihren Büros. Die goldenen Zeiten des Café Prag sind lange vorbei. Nur sein Name lebt weiter.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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