Kripo-Einsatz in sächsischer Müllanlage Suche nach Babyleiche beendet
Ermittler haben eine Kompostieranlage im Kreis Bautzen nach einem toten Neugeborenen durchgekämmt. Am Dienstagnachmittag brechen die Ermittler die Suche ab – ohne Ergebnis.
Die Staatsanwaltschaft Dresden ermittelt wegen eines toten Neugeborenen. Von Montag- bis Dienstagnachmittag durchsuchen Ermittler eine Kompostieranlage in Wittichenau im Landkreis Bautzen nach einer Babyleiche. Nach etwa 24 Stunden wurde die Suche in der Kompostieranlage im Ortsteil Brischko ohne Ergebnis beendet.
Doch der Fall beschäftigt die Ermittler schon länger. Seit Anfang September suche die Polizei bereits nach dem toten Neugeborenen, teilte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Jürgen Schmidt mit. Nach derzeitigem Ermittlungsstand spreche vieles für eine Totgeburt, so Schmidt weiter. Öffentlich wurde der Fall allerdings erst am Montagabend – durch einen Bericht von "Tag24" über den Polizeieinsatz in der Kompostieranlage.
Das Nachrichtenportal berichtete davon, dass Beamte in weißen Schutzanzügen die Kompostabfälle durchsiebten, während ein Bagger weitere dampfende Abfälle auseinanderzog. Auch Müllfahrer wurden als Zeugen vernommen. Weitere Details nannte der Staatsanwalt nicht und verwies auf Daten- und Persönlichkeitsschutz.
Staatsanwaltschaft Dresden: Kein Tatverdacht gegen Mutter
Ein Tatverdacht gegen die Mutter oder andere Menschen könne derzeit nicht begründet werden. Bislang stehe eine Ordnungswidrigkeit gegen das Bestattungsgesetz im Raum.
Eine solche Ordnungswidrigkeit könne mit einer Geldbuße bis zu 5.000 Euro geahndet werden, ordnete Schmidt ein.
- Antwort von Oberstaatsanwalt Jürgen Schmidt auf t-online-Anfrage – per Mail eingegangen
- tag24.de: Mutter soll totes Kind auf Kompost geworfen haben
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa