An Dresdner Museum verkauft Gefälschte Nazi-Dokumente: Mann soll Tausende Euro zahlen
Weil er einem Dresdner Museum etliche gefälschte Dokumente aus der NS-Zeit verkauft haben soll, soll ein Mann jetzt Strafe zahlen. Er behauptet, von der Echtheit der Dokumente überzeugt gewesen zu sein.
Die Staatsanwaltschaft Dresden hat einen Strafbefehl gegen einen Mann beantragt, der gefälschte Nazi-Dokumente an ein Museum verkauft zu haben. Der 53-Jährige soll demnach eine Geldstrafe von 150 Tagessätzen zu je 60 Euro bezahlen, insgesamt also 9.000 Euro. Außerdem sollen vier historische Schreibmaschinen eingezogen werden, mit denen die Fälschungen mutmaßlich angefertigt worden sein sollen.
Das Militärhistorische Museum der Bundeswehr in Dresden hatte 2021 Anzeige wegen Betrugsverdachts erstattet. Es kam der Verdacht auf, dass mehrere Schriftstücke, die das Museum zu verschiedenen Zeitpunkten von dem Beschuldigten gekauft hatte, nicht echt waren.
Ein Teil der Vorwürfe ist bereits verjährt
Im jetzt beantragten Strafbefehl geht es um insgesamt neun Dokumente, die das Museum Ende 2016 für insgesamt 6.900 Euro von dem Beschuldigten gekauft hat. Darunter sind mehrere angebliche Briefe von Hermann Göring, einem der einflussreichsten Nationalsozialisten des Hitler-Regimes. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 53-Jährigen vor, die Dokumente entweder selbst gefälscht oder zumindest gewusst zu haben, dass sie gefälscht sind.
Der Beschuldigte streitet das ab. Er habe angegeben, die Dokumente von einem mittlerweile Verstorbenen erworben zu haben, in dem Glauben, dass diese echt seien.
Laut Staatsanwaltschaft soll der Mann schon im Jahr 2015 gefälschte Dokumente aus der NS-Zeit an das Museum verkauft haben, darunter angebliche Briefe von Hitler-Attentäter Stauffenberg. Diese Taten seien aber bereits verjährt gewesen, bevor die Fälschungen auffielen.
- medienservice.sachsen.de: Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Dresden vom 20. September 2024