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Carolabrücke in Dresden: "Das würde die Situation abrupt ändern"


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Messungen an eingestürzter Carolabrücke
"Das würde die Situation abrupt ändern"


18.09.2024Lesedauer: 2 Min.
Eine Drohne misst den Wasserstand an der Carolabrücke: Eigentlich sind sämtliche Hochwasser-Szenarien an der Elbe gründlich erforscht – doch die Trümmer im Wasser schaffen neue Unsicherheit.Vergrößern des Bildes
Eine Drohne misst den Wasserstand an der Carolabrücke: Eigentlich sind sämtliche Hochwasser-Szenarien an der Elbe gründlich erforscht – doch die Trümmer im Wasser schaffen neue Unsicherheit. (Quelle: Marvin Graewert)

Die Auswirkungen durch die im Wasser liegenden Brückenteile sind nicht so gravierend wie erwartet. Und ab Donnerstag soll der Pegelstand der Elbe langsam wieder sinken. Trotzdem ist das Umweltamt nur vorsichtig optimistisch.

Ihr Einsatz führt Horst Ullrich und sein Team vom Umweltamt direkt an die eingestürzte Carolabrücke. In Kombination mit der über die Ufer getretenen Elbe wirkt das Trümmerfeld, das der Einsturz der Brücke hinterlassen hat, wie eine Szene aus einem Katastrophenfilm. Doch Ullrich und seine Kollegen sehen das nüchtern. Sie interessieren sich ganz sachlich dafür, was sich unter und an der Wasseroberfläche abspielt.

Deshalb steigt am Mittwochmorgen eine spezielle Drohne surrend an der Carolabrücke auf. Zu sehen ist nur ein rot-grünes Blinken. Tatsächlich tasten aber unsichtbare Laserstrahlen die Wasseroberfläche ab. Tausende Datenpunkte pro Sekunde liefern wertvolle Informationen über Fließgeschwindigkeit und Wasserstand.

Insgesamt 16 Messpunkte zwischen Carolabrücke und Blauem Wunder steuern Vermessungstechniker zweimal täglich an. Neben der Drohne sind an diesem Morgen noch zwei weitere Messtrupps im Einsatz. "Wenn die Brücke instand geblieben wäre, würden wir bei einem Pegelstand von sechs Metern überhaupt nichts messen", sagt Horst Ullrich vom Umweltamt und zeigt auf die Messlatte an der Carolabrücke. Sie beginnt erst bei sieben Metern – der Pegelstand, bei dem es unter normalen Umständen kritisch werden würde.

Die aufwendigen Messungen sind der dynamischen Lage geschuldet. Doch die ersten Ergebnisse lassen aufatmen: Statt der prognostizierten 30 bis 50 Zentimeter zusätzlichen Aufstaus durch die Brückentrümmer gehen die Experten aktuell sogar nur von 20 bis 30 Zentimetern aus. Und das nur auf einem Abschnitt von wenigen Kilometern. An der Brücke Blaues Wunder in Loschwitz ist der Aufstau bereits nicht mehr bemerkbar.

"Die Elbe kann jederzeit Treibgut anspülen"

Das Umweltamt ist trotzdem in Habachtstellung. "Die Elbe führt immer noch viel Wasser und kann jederzeit Treibgut anspülen", so Ullrich. Bislang ist das ausgeblieben. Aber: Treibgut, das zwischen den beiden eingestürzten Brückenpfeilern angespült wird, würde sich "hervorragend" verfangen. "Das würde die Situation abrupt ändern", sagt Ullrich. Um das frühzeitig zu erkennen, bleiben die vielen und regelmäßigen Messungen notwendig.

Bis Donnerstagvormittag erwarten die Experten weiterhin steigende Wasserstände, danach ein langsames Absinken. Doch bis die Elbe wieder ihren Normalpegelstand erreicht, werden noch einige Tage vergehen. So lange bleiben auch die Vermessungsteams in Alarmbereitschaft.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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