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Hochwasser in Dresden: Elbe erreicht Alarmstufe 2


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"Sächsische Sintflut"
Diese Szenarien drohen bei Hochwasser


Aktualisiert am 16.09.2024Lesedauer: 3 Min.
Schiffsanleger in der Dresdener Altstadt, dahinter die eingestürzte Carolabrücke: Dresden bereitet sich für das nahende Hochwasser vor.Vergrößern des Bildes
Schiffsanleger in der Dresdener Altstadt, dahinter die eingestürzte Carolabrücke: Dresden bereitet sich für das nahende Hochwasser vor. (Quelle: Lurisu/imago-images-bilder)
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Für die Elbe in Dresden wurde Alarmstufe 2 ausgerufen. Der Pegel könnte schon bald die dritte Stufe anzeigen. Ein Blick zurück zeigt, welche Pegelstände welche Auswirkungen haben können.

Aufgrund starker Regenfälle in Osteuropa steigt der Wasserstand der Elbe deutlich. In Dresden besteht Hochwassergefahr, was vor allem wegen der teilweise eingestürzten Carolabrücke für Probleme sorgen könnte und deren Bergung erschwert. t-online gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen und zeigt Computersimulationen zu den möglichen Auswirkungen verschiedener Wasserstände.

Wie hoch ist der Pegelstand und wie weit wird er steigen?

Am Montag um 13 Uhr lag der Pegelstand der Elbe in Dresden bei 5,66 Metern. Damit gelte zur Zeit Alarmstufe 2, meldet das Landeshochwasserzentrum Sachsen. Der Pegel werde bis Donnerstag voraussichtlich auf 6,04 Meter ansteigen und damit Alarmstufe 3 einläuten. Die Vorhersage hat aber eine gewisse Bandbreite, möglicherweise steigt das Wasser auch bis 6,78 Meter.

Was droht bei einem deutlich höheren Pegelstand?

Dresden bietet online eine Simulation davon an, wie sich unterschiedliche Pegelstände auf die Stadt auswirken können und welche Gebiete überflutet werden könnten. Das Modell stammt von 2017. Hier sehen Sie, wie sich die Elbe bei einem Stand von 4 Metern, 6 Metern und 9,50 Meter verhalten könnte.

Haben die Trümmer der Carolabrücke Einfluss auf den Pegelstand?

Dem Hochwasserzentrum zufolge hat die eingestürzte Carolabrücke insgesamt keinen maßgeblichen Einfluss auf die Höhe des Wasserstands und auch nicht auf den Durchfluss der Elbe. Zwischen der Carolabrücke und der Waldschlößchenbrücke staue sich aber das Wasser etwas auf, was dort zu einem bis zu 50 Zentimeter höheren Pegelstand führe.

Was bedeuten die verschiedenen Alarmstufen?

Alarmstufe 1 gilt laut Hochwasserzentrum in Dresden bei einem Elbpegelstand von 4 Metern oder mehr vor. Die Stufe beschreibe die "beginnende Ausuferung der Gewässer". Das Zentrum rät bei dieser Stufe dazu, die Wetterlage stets im Blick zu behalten, etwa über die Webseite des Zentrums, Wetterwarn-Apps oder den Deutschen Wetterdienst.

Stufe 2 gilt in Dresden bei einem Wasserstand von 5 Metern. Dabei kann es zur Überflutung oder Überschwemmung land- oder forstwirtschaftlicher Flächen kommen. Auch Grünflächen, Gärten und einzeln stehende Gebäude könnten betroffen sein. Zudem seien leichte Verkehrsbehinderungen auf Straßen möglich.

Bei Alarmstufe 3 können nach Angaben des Zentrums größere Straßen und Eisenbahnschienen überschwemmt werden. In Dresden wird diese ab einem Pegelstand von 6 Metern ausgerufen. Bei dieser Stufe ergreifen die Behörden vorbeugende Maßnahmen an gefährdeten Stellen, etwa mit Sandsäcken. Zudem richten sie dann Einsatzstäbe und spezielle Nachrichtenverbindungen ein, stellen Einsatzkräfte bereit, um das Hochwasser direkt zu bekämpfen.

Stufe 4 ist die höchste Stufe und gilt an der Elbe ab 7 Metern Wasserhöhe. Laut Hochwasserzentrum besteht im Allgemeinen ab dieser Stufe Gefahr für Leib und Leben. Feuerwehrsprecher Michael Klahre sagte allerdings der "Bild", dass sich der Abwehrplan der Stadt am Hochwasser von 2002 orientiere. Daher sei erst mit größeren Flutschäden zu rechnen, wenn der Wasserstand 9,24 Meter übersteige.

Wie hoch stieg die Elbe in der Vergangenheit?

Nach Angaben der Landestalsperrenverwaltung wurde der höchste Pegelstand der Elbe, der jemals in Dresden gemessen worden ist, am 17. August 2002 an der Augustusbrücke festgestellt und lag bei 9,40 Meter. Diese Flutkatastrophe hat damals zu großen Schäden in Höhe von knapp 100 Millionen Euro Schaden geführt. Danach investierte die Stadt deutlich mehr in den Hochwasserschutz.

Im Juni 2013 hat starker Regen in Verbindung mit außergewöhnlich feuchtem Boden die Elbe ebenfalls stark ansteigen lassen, bis auf einen Stand von 8,79 Metern in Dresden. Die im Jahr 2011 fertiggestellten Schutzanlagen hätten ihre erste Bewährungsprobe bestanden, zumindest für die linkselbische Innenstadt und Friedrichstadt sowie für Siedlungsgebiete nördlich der Kaditzer Flutrinne. Allerdings seien damals Häuser, Straßen und Felder zwischen Stetzsch und Cossebaude, sowie der linkselbische Dresdner Osten überschwemmt worden.

Eine der schlimmsten Hochwasserkatastrophen erreichte Dresden im März des Jahres 1845. Laut Verwaltung ist es als "Sächsische Sintflut" in die Geschichte eingegangen. Plötzliches Tauwetter habe damals die fast 1,50 Meter dicke Eisdecke aufgebrochen und zu großen Überschwemmungen in Dresden geführt. Die Elbe stieg der Behörde zufolge auf ihren damaligen Höchststand von 8,77 Metern.

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