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Sachsen: CSD Pirna bei Dresden kämpft ums Überleben – Spendenaufruf


Nach der Solidaritätswelle
CSD Pirna kämpft ums Überleben – Spendenaufruf

Von t-online, mgr

24.07.2024Lesedauer: 2 Min.
Für den CSD in Pirna wurden Busse aus Berlin und Köln organisiert: Die Veranstalter gehen davon aus, dass tatsächlich mehr als 6.000 Menschen gekommen sind.Vergrößern des BildesFür den CSD in Pirna wurden Busse aus Berlin und Köln organisiert: Die Veranstalter gehen davon aus, dass tatsächlich mehr als 6.000 Menschen gekommen sind.

Nach Aufrufen von Bettina Böttinger bis Hape Kerkeling rechnete der Verein mit 20.000 CSD-Teilnehmenden. Jetzt fehlen tausende Euros – sonst droht dem Verein das Aus.

Der CSD Pirna erlebte vor zwei Wochen den größten Christopher Street Day seiner Geschichte. Busse aus Berlin und Köln rollten am Samstag in die Kreisstadt bei Dresden. Tausende waren den den Solidaritätsaufrufen von Prominenten wie Hape Kerkeling, Bettina Böttinger oder Dragqueen Meryl Deep gefolgt. Die Veranstalter rechneten zwischenzeitlich mit bis zu 20.000 Teilnehmenden. Um den Andrang zu bewältigen, errichteten sie eine Zugangsschleuse zum Markplatz und verstärkten ihr Sicherheitspersonal von 12 auf 29 Kräfte.

Den Ansturm hatte der AfD-nahe Oberbürgermeister Tim Lochner ausgelöst. Als Oberbürgermeister hatte er untersagt, während des CSD am Rathaus eine Regenbogenflagge zu hissen. Stattdessen zog die evangelische Kirche eine solche Flagge auf. Lochner stelle daraufhin eine Verbindung zwischen der Regenbogenflagge und der Hakenkreuzfahne der Nationalsozialisten her.

Vor allem Besucher aus Köln, Berlin sowie der gesamten Bundesrepublik setzten ein Zeichen dagegen. Insgesamt gingen laut CSD-Chef Christian Hesse über den Tag verteilt mehr als 6.000 Menschen für queere Rechte auf die Straße. Normalerweise kommen etwa halb so viele Menschen zum CSD.

Zwei Wochen danach kämpft der Verein mit einem riesigen Loch im Geldbeutel. "Unser Verein ist zwischen 10.000 bis 15.000 Euro im Minus", sagt Hesse. Nach den ganzen Solidaritätsaufrufen mussten zusätzliche Sicherheitskräfte, Bauzäune, Absperrgitter und Toiletten organisiert werden. "Monatelang hatten wir ein Sicherheitskonzept für 3.500 Teilnehmende entwickelt und vier Wochen vorher mussten wir auf einmal riesengroß umdenken."

"Weil das Geld nichtmal für die Miete reicht"

Um das Überleben des CSD Pirna zu sichern, hat der Verein eine Spendenkampagne mit dem Ziel von 15.000 Euro ins Leben gerufen. Wird das Ziel nicht erreicht, steht nicht nur der CSD, sondern der gesamte Verein vor dem Aus, prophezeit Hesse. "Im Worst Case müssen wir zum Jahresende die Räumlichkeiten in der Langen Straße 43 in Pirna schließen: weil das Geld nicht mal mehr für die Miete reicht."

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Dabei sind die Räume des CSD Pirna mehr als ein Platz für Vereinsmitglieder. Das Büro in der Pirnaer Innenstadt ist die einzige Anlaufstelle explizit für queere Menschen im gesamten Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Dort finden etwa Lesungen oder Beratungen für Transmenschen statt.

Am Montag startete die Spendenkampagne, mittlerweile sind 1.155 Euro zusammengekommen. Für Hesse ein gutes Signal. "Wir hoffen, dass die ganze Summe zusammenkommt, um weiterhin als CSD Pirna aktiv zu bleiben und mit dem Queertreff für Sichtbarkeit zu sorgen."

Verwendete Quellen
  • gofundme.com: Spendenaufruf des CSD Pirna
  • Telefonat mit Gründer des CSD Pirna, Christian Hesse
  • kirche-pirna.de: Statement der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde Pirna
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