Ermittlungen belegen Auf Dresdner SPD-Zentrale wurde mit Waffe geschossen
Nach ersten Untersuchungen des Staatsschutzes ist klar: Das Loch im Haus des sächsischen SPD-Landesverbandes hinterließ die Kugel einer Druckluftwaffe.
Ermittlungen des Staatsschutzes haben ergeben, dass das vor einer Woche entdeckte Loch in einer Fensterscheibe der Dresdner SPD-Zentrale von einer Druckluftwaffe stammt. Ein Projektil prallte von der Doppelverglasung im dritten Obergeschoss ab, bestätigte die Polizei t-online am Dienstag. Zuerst hatte der MDR über die neuen Erkenntnisse berichtet.
Die vermutlich vier bis fünf Millimeter große Metallkugel fanden die Ermittler trotz sorgfältiger Suche im Umfeld des Gebäudes nicht, so ein Polizeisprecher. Das Projektil war von der Doppelverglasung abgeprallt. Hinweise auf die Täter liegen der Polizei noch nicht vor.
Die Polizei sucht deshalb nach Zeugen, die zwischen dem 21. und 24. Juni verdächtige Beobachtungen rund um das SPD-Haus gemacht haben.
SPD prüft neue Sicherheitsvorkehrungen
"Klar ist aber auch: Wir lassen uns auf keinen Fall einschüchtern. Wir werden unsere politische Arbeit für den Freistaat Sachsen und den bevorstehenden Landtagswahlkampf unvermindert fortsetzen", teilten die Vorsitzenden Kathrin Michel und Henning Homann mit.
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"Auch wenn es bis jetzt keine Hinweise auf das Motiv gibt, ist das Ermittlungsergebnis verstörend und beunruhigend", betonten Michel und Homann. Man hoffe auf weitere Erkenntnisse. "Wir wissen aus den zurückliegenden Monaten um die stark gestiegene Gefahr für Mitglieder und Einrichtungen der SPD."
Da in dem Gebäude unweit des Sächsischen Landtags unter anderem der SPD-Landesverband sitzt, hat der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen. Die Polizei hofft auf Hinweise aus der Bevölkerung, um die Täter zu finden.
- Telefonat mit Sprecher der Polizeidirektion Dresden
- Eigene Berichterstattung
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa