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Angriff auf SPD-Politiker: Was über die vier Tatverdächtigen bekannt ist


Brutale Attacken auf Politiker
Was über die vier Tatverdächtigen bekannt ist

Von t-online, mgr

Aktualisiert am 08.05.2024Lesedauer: 2 Min.
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Ein Wahlkampfhelfer der SPD plakatiert in Dresden: Seit den brutalen Angriffen sind die Wahlkampf-Teams nur noch tagsüber unterwegs. (Quelle: Matthias Rietschel/reuters)
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Die Polizei hat alle vier mutmaßliche Täter ermittelt. Die Beschuldigten kommen aus Dresden und Heidenau und befinden sich auf freiem Fuß.

Die Polizei hat alle vier Tatverdächtigen identifiziert, die im Zusammenhang mit den Angriffen auf Matthias Ecke und einen Wahlkampfhelfer der Grünen stehen. Bei den Beschuldigten handelt es sich um vier junge Männer im Alter von 17 bis 18 Jahren aus Dresden und Heidenau, teilte die zuständige Staatsanwältin t-online mit. Die Tatverdächtigen befinden sich derzeit auf freiem Fuß, da keine Haftgründe wie Flucht- oder Verdunkelungsgefahr vorliegen.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die vier Beschuldigten wegen des Vorwurfs der gefährlichen Körperverletzung, so die Sprecherin weiter. Nach aktuellen Erkenntnissen der Polizei Sachsen lässt sich mindestens einer der Tatverdächtigen der Kategorie "politisch motiviert – rechts" zuordnen, wie die Behörde auf dem Online-Portal X bekannt gab. Details zu den brutalen Attacken am Freitagabend lesen Sie hier.

Tatverdächtige aus wohlhabenden und rechtsextremen Milieu

Nach Informationen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung stammen die Tatverdächtigen teils aus wohlhabenden Milieus. "Welt" und "Bild" berichten unter Berufung auf Ermittlerkreise, dass mindestens einer der Beschuldigten Mitglied der rechtsextremen Vereinigung "Elblandrevolte" sei.

Laut Einordnung des Kulturbüros Sachsens kann die "Elblandrevolte" als Ortsgruppe der Jungen Nationalisten (JN) – also der NPD-Jugendorganisation (heute "Die Heimat") – verstanden werden. Die Einschätzung beruht darauf, dass Anfang Februar 2024 eine Informationsveranstaltung mit Liederabend der JN in Pirna stattfand, wobei ihre Jugendstruktur vorgestellt werden sollte. In zeitlicher Nähe zu der Veranstaltung gab die "Elblandrevolte" via Instagram ihre Gründung bekannt. Seit 2014 veröffentlicht das Kulturbüro jedes Jahr Analysen zur extremen Rechten in Sachsen.

Eine Auswertung des Instagram-Accounts verfestigt diese Einschätzung. Der Account folgt 94 anderen Kanälen, rund ein Drittel davon sind offensichtlich Accounts der "Heimat", "Heimat"-Politiker oder JN-Aktivisten.

Laut einer MDR-Auswertung der Social-Media-Kanäle der Tatverdächtigen, seien zwei der jungen Männer rechtsoffen, tendenziell rechtsextrem sowie als AfD-Sympathisanten zu charakterisieren. Einer der jungen Tatverdächtigen zeige seine offensichtliche rechtsextreme Einstellung auf seinem Social-Media-Kanal. Auf Fotos einer rechtsextremen Demo in Dresden am 1. Mai ist zudem zu sehen, wie einer der mutmaßlichen Täter hinter einem Banner der Freien Sachsen aufläuft.

Geständnis eines Tatverdächtigen führt zu Durchsuchungen

Einer der Jugendlichen hatte bereits gestanden, den 41-jährigen SPD-Politiker niedergeschlagen zu haben. Er stellte sich in der Nacht zu Sonntag in Begleitung seiner Mutter auf dem Polizeirevier Dresden-Süd.

Im Zuge der daraufhin eingeleiteten Ermittlungen konnten zwei weitere Beschuldigte ermittelt werden. Die elterlichen Wohnungen wurden auf Anordnung des Amtsgerichts Dresden am frühen Sonntagabend durchsucht.

Noch am selben Tag gelang es den Ermittlern, auch den vierten Tatverdächtigen zu identifizieren und dessen Wohnung am späten Sonntagabend zu durchsuchen. Bei den Durchsuchungen in Dresden und Heidenau stellte die Polizei Beweismittel sicher, die nun ausgewertet werden.

Verwendete Quellen
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