Kohl wollte ihn als Präsident Sachsens früherer Justizminister Steffen Heitmann ist tot
Zehn Jahre lang war Steffen Heitmann Justizminister in Sachsen. Nun ist der ehemalige Politiker verstorben.
Der frühere evangelische Theologe, Kirchenjurist und CDU-Politiker Steffen Heitmann ist am 14. April im Alter von 79 Jahren in Dresden gestorben. Zuerst hatte die Wochenzeitung "Junge Freiheit" darüber berichtet. Die Todesursache ist bislang nicht öffentlich bekannt.
Bundesweit bekannt wurde der gebürtige Dresdner als Wunschkandidat von Helmut Kohl (CDU) für das Amt des Bundespräsidenten bei der Wahl im Mai 1994. Wegen umstrittener Äußerungen zu seinen politischen Positionen zog er seine Kandidatur jedoch im November 1993 zurück. In einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" kritisierte er damals, dass es in Deutschland an Debattenkultur fehle und wichtige Themen tabuisiert würden.
Kritik an Merkels Flüchtlingspolitik
Heitmann studierte Theologie und Altphilologie an der Universität Leipzig und war als evangelischer Pfarrer tätig, bevor er eine Ausbildung zum Kirchenjuristen begann. Anschließend arbeitete er als Leiter des Bezirkskirchenamtes Dresden. Den Wehrdienst in der DDR verweigerte er. Während der friedlichen Revolution in der DDR war er juristischer Berater und Unterstützer der Dresdner Oppositionsgruppe "Gruppe der 20".
Nach 1990 war er maßgeblich am Aufbau der Justiz in Sachsen beteiligt. Von 1990 bis 2000 war er sächsischer Justizminister unter Ministerpräsident Kurt Biedenkopf.Von 1994 bis 2009 saß er für die CDU im Landtag. Sechs Jahre später, 2015, trat er aus der Christlich Demokratischen Union aus. 2015 verließ er die CDU wegen der deutschen Migrationspolitik unter der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel. In einem offenen Brief machte er sie für einen "unkontrollierten Flüchtlingsstrom" verantwortlich und erklärte: "Der Schaden für unser Volk ist absehbar".
- saechsische.de: "Sachsens Ex-Justizminister Steffen Heitmann ist tot"
- faz.net: "Scharfe Kritik an Merkels Flüchtlingspolitik"