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Überfall in Dresden: Richtiger Täter nach aufgeklärtem Irrtum verurteilt


Nach Tankstellenüberfall
Falscher Mann saß in U-Haft: Echter Täter verurteilt

Von dpa, yer

21.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Ein Mann hält eine Waffe hinter dem Rücken (Symbolbild): Der Täter überfiel eine Tankstelle mit einem Schreckschussrevolver.Vergrößern des Bildes
Ein Mann hält eine Waffe hinter dem Rücken (Symbolbild): Der Täter überfiel eine Tankstelle mit einem Schreckschussrevolver. (Quelle: Imago/ Karsten Schmalz)
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Monatelang saß ein Mann in U-Haft, weil er eine Tankstelle überfallen haben sollte. Dann meldete sich ein anderer und gab die Tat zu.

In Dresden wurde ein 27-Jähriger wegen eines bewaffneten Überfalls auf eine Tankstelle verurteilt. Er muss wegen besonders schweren und schweren räuberischen Diebstahls für vier Jahre und neun Monate hinter Gitter.

Der im März 2022 begangene Überfall hatte für große Aufmerksamkeit gesorgt, weil zunächst ein anderer für die Tat vor Gericht stand: der 49-jährige Silvio Z. Dieser hatte wohl riesiges Pech. Er ist wie der wahre Täter 1,90 groß und hat die gleiche Schuhgröße. Sein Handy war am Tattag in die örtliche Funkzelle eingeloggt. Und auf einer Pappe, die bei dem Überfall benutzt wurde, gab es sogar einen DNA-Treffer auf den polizeibekannten 49-Jährigen. Sie stammte aus einem nahegelegenen Supermarkt, wo er am Tattag eingekauft hatte.

Im März 2023 gab es dann die spektakuläre Wende: Als der Prozess gegen den 49-Jährigen schon lief, bekannte der wahre Täter sich plötzlich zu dem Überfall. Daraufhin wurde der falsch verdächtigte Mann freigesprochen. Fünf Monate lang hatte er unschuldig in Untersuchungshaft verbracht.

Richter lobt: "Ein ganz dicker Pluspunkt"

Im Prozess gegen den 27-jährigen Täter wirkte sich dessen Geständnis positiv für ihn aus. Die Strafkammer rechnete ihm seine Hilfe bei der Aufklärung des Falles an und wertete dessen Drogenabhängigkeit ebenso strafmildernd. Die Aufklärungshilfe sei "ein ganz dicker Pluspunkt" für den Angeklagten, befand der Vorsitzende Richter.

Der aus Bayern stammende junge Mann, der seit langem in der sächsischen Landeshauptstadt lebt, will nach Angaben seines Anwalts eine Entzugstherapie machen. Bei Erfolg kann er laut Gericht auf eine Halbstrafe hoffen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, der Verteidiger will aber auf Rechtsmittel verzichten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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