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Sachsen: "TÜV" für Asylunterkünfte – so schneiden die Unterkünfte ab


Wie sieht eine menschenwürdige Unterbringung aus?
"TÜV" für Sachsens Asylunterkünfte

Von dpa, mgr

12.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Das neue Übergangswohnheim für Asylsuchende in Dresden-Sporbitz (Symbolbild): Die Unterkünfte für Geflüchtete im Test.Vergrößern des Bildes
Ein Blick ins Übergangswohnheim für Schutzsuchende in Dresden-Sporbitz (Symbolbild): Die sächsischen Unterkünfte für Geflüchtete wurden auf ihre Potenziale hin geprüft. (Quelle: IMAGO/Sylvio Dittrich)
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Der Ausländerbeauftragte bezeichnet die Gesamtsituation in Sachen sächsische Asylunterkünfte als solide. Allerdings würden schlecht geführte Einrichtungen im "Heim-TÜV" nicht mehr aufgeführt.

Flüchtlinge werden nach Einschätzung des sächsischen Ausländerbeauftragten Geert Mackenroth im Freistaat weitestgehend solide untergebracht und versorgt. Die Bedingungen in den einzelnen Unterkünften variieren jedoch stark. In Dresden sind etwa Geflüchtete in Containern am Stadtrand untergebracht worden, während ein Teil in ein ehemaliges Hotel in der Innenstadt ziehen konnte.

"Der 'Heim-TÜV' zeigt Potenziale auf, und seine Ergebnisse verbessern das Leben der Menschen, die bei uns Schutz suchen", so Mackenroth am Dienstag, der die Gesamtsituation im Freistaat als solide bezeichnete.

"Heim-TÜV": Schlechte geführte Flüchtlingsunterkünfte tauchen nicht mehr auf

Allerdings würden schlecht geführte Einrichtungen im "Heim-TÜV"-Bericht mittlerweile gar nicht mehr erwähnt, teilte die Geschäftsstelle des Ausländerbeauftragten dem MDR mit. Man wolle Kommunen oder Landkreise nicht bloßstellen, stattdessen positive Beispiele aufzeigen.

Mit einem "Heim-TÜV" sollten stattdessen Potenziale der Unterkünfte erfasst werden, um mit den Ergebnissen das Leben der Schutzsuchenden zu verbessern. "Die Gesamtsituation im Freistaat ist solide, aber es gibt Luft nach oben", sagte Mackenroth am Montag. "Wir verfügen über wissenschaftlich fundierte Instrumente, die die Strukturen, die Unterbringung in den Kommunen und Aufnahmeeinrichtungen und die Bewohnerperspektiven erschließen." An der Analyse sind auch Wissenschaftler beteiligt.

Best Practices für Heimunterbringung: Privatsphäre, Qualitätsmanagement und Zusammenarbeit mit Zivilgesellschaft

Nach Ansicht der Experten erhöhen die Garantie einer Privatsphäre sowie abgeschlossene Wohneinheiten die Zufriedenheit der Heimbewohner. Eine dezentrale Unterbringung in Wohnungen sei Gemeinschaftsunterkünften vorzuziehen, auch wenn die Bewertung der Unterbringung in den Heimen sehr stark variiere. Empfohlen werden verbindliche Kontrollen zur Einhaltung von Mindeststandards und ein stringentes Qualitätsmanagement, um gleichwertige Unterbringungsbedingungen sicherzustellen.

Zudem raten die Fachleute zu einer verstärkten Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft –vor allem mit Blick auf Beratungs-, Bildungs- und Freizeitangebote für die Bewohner der Einrichtungen. Engpässe bei der sozialen, medizinischen und vor allem psychologischen Betreuung gelte es abzubauen, um den Bedürfnissen besonders vulnerabler Gruppen gerecht werden und auf Traumatisierungen sowie Konflikte in der Einrichtung reagieren zu können.

Allerdings sei die Unterbringungssituation so angespannt, dass die Landkreise sich oftmals gar nicht nach allen Faktoren richten können. "Im Moment sind die Unterbringungsbehörden wirklich froh über jede Unterkunft, die sie kriegen können. Wir haben ja so viele Menschen unterzubringen, wie noch nie vorher", sagte Landtagssprecherin Veronika Müller dem MDR.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • mdr.de: Flüchtlingsrat bemängelt fehlende Langzeitplanung von Geflüchtetenunterkünften
  • sab.landtag.sachsen.de: Menschenwürde messbar machen: "Heim-TÜV" für die Beurteilung von Gemeinschaftsunterkünften für Asylsuchende
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