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Dresden: Lebensgefährtin erstochen – Mordprozess beginnt mit Geständnis


Prozess beginnt mit Geständnis
Mann soll Lebensgefährtin erstochen haben, als sie die Tür öffnete

Von dpa, mgr

Aktualisiert am 05.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Der 31-Jährige wird in den Gerichtssaal geführt. Der Landesfrauenrat Sachsen wertet den Fall "als einen Femizid", also Tötung einer Frau aufgrund ihres Geschlechts.Vergrößern des Bildes
Der 31-Jährige wird in den Gerichtssaal geführt. Der Landesfrauenrat Sachsen wertet den Fall "als einen Femizid", also Tötung einer Frau aufgrund ihres Geschlechts. (Quelle: xcitepress)
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Der Mordprozess hat mit einer umfassenden Aussage des 31-Jährigen begonnen. Feministinnen begleiteten die Verhandlung vor dem Landgericht Dresden lautstark.

Ein 31-jähriger Mann hat vor dem Landgericht Dresden gestanden, seine ehemalige Lebensgefährtin getötet zu haben. Bei einem Streit über das gemeinsame Kind habe die Frau den Wunsch geäußert, das alleinige Sorgerecht zu erhalten. Infolgedessen habe er ein Messer aus der Küchenspüle genommen und zugestochen, erklärte seine Verteidigerin zum Prozessauftakt am Dienstag. Ihr Mandant sei fassungslos gewesen. Sie sprach von einer Spontantat. "Für ihn brach eine Welt zusammen."

Der Angeklagte wird beschuldigt, die Mutter seines Sohnes am 14. Oktober 2022 aus niedrigen Beweggründen und mit Heimtücke ermordet zu haben. Er soll an ihrer Wohnungstür an der St. Petersburger Straße geklingelt und ihr, direkt nachdem sie öffnete, mehrfach ein Messer in den Hals und Rumpf gestoßen haben. Anschließend folgte er ihr ins Wohnzimmer und stach ihr in den Rücken. Das Motiv sei Machtanspruch gegenüber der Kindsmutter und Bestrafung. Die Verteidigerin betonte, dass es wiederholt Auseinandersetzungen über den Umgang mit dem fast anderthalbjährigen Kind gab. Die Eltern lebten bereits seit Monaten getrennt.

Sachsen: 18 Frauen Opfer eines Femizids – innerhalb eines Jahres

Der Landesfrauenrat Sachsen wertet den Fall "als einen Femizid", also als Tötung einer Frau aufgrund ihres Geschlechts, und sprach von einer "erschreckenden Lage in Deutschland". Danach wurden seit 2020 in Sachsen 18 Frauen Opfer eines Femizids, drei allein in diesem Jahr. Der Verein fordert, dass sogenannte "Trennungstötungen" flächendeckend als Femizide anerkannt werden.

Der Prozessauftakt wurde dementsprechenden von Protesten vor dem Landgericht begleitet. Dort versammelten sich etwa 15 Demonstrierende mit Plakaten und Botschaften wie "Femizid = Mord an Frauen", berichtete ein Reporter vor Ort. Am Mittwoch wird der Prozess fortgesetzt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Reporter vor Ort
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