Mordprozess gegen 31-Jährigen Lebensgefährtin erstochen – als sie die Wohnungstür öffnete
Ein 31-Jähriger soll vor einem Jahr seine Lebensgefährtin getötet haben. Nun wird am Dresdner Landgericht ein Mordprozess eröffnet.
Ein 31-Jähriger soll Mitte Oktober 2022 seine ehemalige Lebensgefährtin getötet haben – aus niedrigen Beweggründen und Heimtücke. Dem Mann wird vorgeworfen, abends bei dem Opfer geklingelt und mit einem Messer mehrfach auf sie eingestochen zu haben, als sie ihre Wohnungstür öffnete. Die 31-Jährige starb innerhalb weniger Minuten.
Die Schwurgerichtskammer des Dresdner Landgerichts verhandelt dazu ab kommenden Dienstag. Laut Anklage hat der Beschuldigte sein Umgangsrecht mit dem gemeinsamen Sohn durchsetzen und die Kontrolle über ihn gewollt. Der geringfügig vorbestrafte Mann ist seither in Untersuchungshaft. Laut Staatsanwaltschaft mache er keine Angaben zum Tatvorwurf. Für den Prozess hat das Schwurgericht zunächst insgesamt zehn Verhandlungstage bis Mitte Oktober terminiert.
Der Landesfrauenrat Sachsen wertet den Fall laut Mitteilung "als ei"Femizid", also Tötung einer Frau aufgrund ihres Geschlechts, und sprach von einer "erschreckenden Lage in Deutschland". Danach wurden seit 2020 in Sachsen 18 Frauen Opfer eines Femizids, drei allein in diesem Jahr. Der Verein fordert, dass sogenannte "Trennungstötungen" flächendeckend als Femizide anerkannt werden.
- Nachrichtenagentur dpa