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Vorwürfe gegen Köpping-Staatssekretär Vogel – Unregelmäßigkeiten


Unregelmäßigkeiten bei der Mittelvergabe?
Köppings Staatssekretär Sebastian Vogel soll gehen

Von dpa
30.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Petra Köpping (SPD), Sozialministerin von SachsenVergrößern des Bildes
Petra Köppings Ministerium wird vom Rechnungshof scharf kritisiert. (Quelle: Sebastian Kahnert)

Rund zwei Jahre war Sebastian Vogel Staatssekretär von Sachsens Sozialministerin Köpping. Nun kosten ihn Vorwürfe in einem Prüfbericht des Rechnungshofs wohl den Job.

Nach Vorwürfen zur Vergabe von Fördermitteln soll Sozialstaatssekretär Sebastian Vogel aus dem Amt scheiden. Sozialministerin Petra Köpping hat nach eigener Aussage Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) gebeten, ihn in den einstweiligen Ruhestand zu versetzen. Vogel war seit Juli 2021 Staatssekretär im Ministerium für Soziales und gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Der sächsische Rechnungshof war in einem Prüfbericht zu dem Schluss gekommen, dass es bei der Mittelvergabe im Sozialministerium eine "Vielzahl von Anzeichen für nicht integres Verhalten" gegeben habe und sich dort "korruptionsgefährdete Strukturen" gebildet hätten. Köpping kündigte daraufhin Neuerungen für die Vergaberichtlinien an.

Eine Sprecherin des Rechnungshofs hatte bestätigt, dass es eine laufende Prüfung der Richtlinie für integrative Maßnahmen im Sozialministerium gebe, machte aber keine Angaben zu konkreten Inhalten. Bei der Prüfung handle es sich um ein normales Verfahren. Der Prüfbericht sei an das Ministerium weitergegeben worden. Dieses habe bis zum 8. September Zeit, zu den Vorwürfen Stellung zu beziehen.

Prüfbericht des Rechnungshofs betrifft die Zeit von 2016 bis 2019

Bei der Prüfung geht es vor allem um die Anfangsjahre der Förderung von 2016 bis 2019. Seither wurde der Vollzug der Richtlinie durch das Sozialministerium und die sächsische Aufbaubank mehrfach angepasst und verbessert, wie es aus dem Ministerium hieß.

"Dass es in den ersten Jahren der Integrationsförderung offenbar zahlreiche Defizite im Vollzug gegeben hat, ärgert und schmerzt mich sehr", hatte Köpping vor Kurzem auf Nachfrage erklärt. Das Ministerium habe damals inmitten des Syrien-Kriegs und der Flüchtlingskrise eine große Aufgabe zu bewältigen gehabt. "Sachsen musste den Kommunen, Ehrenamtlichen und Geflüchteten schnell und unbürokratisch helfen, um den sozialen Frieden zu wahren. Unter dieser Eile kam die konzeptionelle Arbeit für das neue Förderprogramm möglicherweise zu kurz."

Verwaltungsprozesse müssten aber auch unter widrigen Umständen so professionell organisiert werden, dass kein Raum für Spekulationen entstehen könne, sagte Köpping weiter.

AfD-Fraktionschef sah "Clanstrukturen" im Sozialministerium

Vertreter von Linken, AfD und FDP hatten nach Bekanntwerden der Vorwürfe Aufklärung gefordert. "Der sächsische Landesrechnungshof ist nicht für eine laxe Prüfpraxis bekannt, weshalb die genannten Vorwürfe ernst zu nehmen sind", betonte Linke-Fraktionschef Rico Gebhardt. AfD-Partei- und Fraktionschef Jörg Urban sah "Clanstrukturen" in der Regierung am Werk und forderte eine juristische Aufarbeitung.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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