Star-Tierpfleger versetzt Zoo verfüttert Zebra vor Publikum an Löwen
Jörg Gräser ist ein Publikumsliebling der Zoo-Sendung "Elefant, Tiger und Co." – dass er jetzt versetzt wurde, hat wohl eine blutige Vorgeschichte.
Eine Petition im Internet sammelt fleißig Unterschriften. Zuschauer der MDR-Doku "Elefant, Tiger und Co." fordern, dass ihr Lieblingstierpfleger wieder zu den Löwen im Leipziger Zoo kommt. Bis zum Mittwochmorgen haben 7.600 Menschen unterschrieben.
Es geht um Jörg Gräser. Der Zoo Leipzig hatte ihn zum Entsetzen seiner Fans unlängst versetzt. Statt um die Raubtiere muss er sich nun um Ziegen und Kaninchen im Südamerika-Bereich kümmern.
Weshalb, war bisher unklar. Nun kommen allerdings einige Vorfälle ans Licht, die in Zusammenhang mit der Versetzung stehen sollen. Unter anderem geht es um eine besondere Raubtierfütterung, die wohl einige Zoobesucher schockiert zurückgelassen hat.
Zeugin berichtet: "Es war gruselig"
Sowohl die "Leipziger Volkszeitung" ("LVZ") als auch die "Bild" berichten, im März sei den Löwen ein totes Zebra zum Fraß vorgeworfen worden. Das Tier war zuvor eigens für die Löwenfütterung getötet worden.
Eigentlich sollten die Zoobesucher gar nicht mitbekommen, wie sich die Raubtiere über das Zebra hermachten. Aber weil ein Schieber nicht geschlossen war, konnten die Löwen den Zebrakopf aus dem abgeschirmten Bereich in den öffentlich einsehbaren Teil der Anlage zerren.
Dort fraßen sie den Kopf von Zebrahengst Franz vor den Augen der Zuschauer. Eine Mutter filmte den Vorfall und beschwerte sich beim Management des Zoos. Bei Facebook berichtet auch eine andere Zeugin von dem Tag: "Es war gruselig, auch wenn es in der freien Wildbahn normal ist. Die kleinen Kinder haben sich teilweise erschreckt."
Zoo Leipzig verschwieg Tod von Löwenbabys
Ein weiterer Vorfall im Frühjahr sorgte laut MDR und dem Portal "Tag24" für Zwist rund um die Löwen – und könnte das endgültige Aus für Löwenpfleger Gräser bedeutet haben. Der Zoo hat demnach bisher den Tod mehrerer Löwenbabys verschwiegen. Erst jetzt räumten die Verantwortlichen die Sache ein.
Laut "Tag24" war Löwen-Dame Kigali trächtig. Bei der Geburt soll sie massiv unter Stress gestanden haben. Mehrere Jungtiere seien als Totgeburt zur Welt gekommen. Ein Löwenbaby sei von der Mutter nicht angenommen worden.
- Löwenmutter frisst im Zoo ihre Jungen: "Das Verhalten ist keineswegs natürlich"
Stellungnahme des Zoos: Persönlichkeitsrechte wahren
Das Junge sei nicht lebensfähig gewesen, berichtete der MDR. "Um weitere Schmerzen und Leid zu ersparen, mussten wir das Tier einschläfern", zitierte der Sender Zoodirektor Jörg Junhold. Vor der Geburt soll es "Tag24" zufolge zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Gräser und der Zooleitung gekommen sein.
In einer Stellungnahme reagierte der Zoo inzwischen auf die Fans, die sich Gräser wieder zurück zu den Löwen wünschen. "Uns ist bewusst, dass unser Tierpfleger Jörg Gräser einen großen Bekanntheitsgrad und eine große Fangemeinde hat", heißt es darin. "Wir müssen dennoch um Verständnis bitten, dass betriebsinterne Entscheidungen durch den Zoo Leipzig als intern betrachtet und nicht im Detail öffentlich kommuniziert und erklärt werden." Es gehe darum, "betriebsinterne Angelegenheiten und Persönlichkeitsrechte zu wahren".
- lvz.de: "Löwen fraßen Zebra-Kopf vor den Augen der Besucher"
- bild.de: "Star-Tierpfleger verfütterte Zebra an seine Löwen"
- mdr.de: "Zoo Leipzig bestätigt verstorbenes Jungtier von Löwin Kigali"
- tag24.de: "Aus für Löwen-Papa: Deshalb stellte der Leipziger Zoo TV-Liebling Gräser kalt"
- facebook.com: Statements des Zoos vom 20. und vom 22. Mai 2023
- change.org: "Jörg Gräser zurück in SEIN Revier"