Pistorius schwärmt Made in Bremen: Das kann das neue Lürssen-Marineschiff
Die Bremer Lürssen-Werft ist vielen für ihre Luxusyachten ein Begriff, doch auch Kampfschiffe werden dort entwickelt. Eines ist ganz besonders.
"Sehr interessant und zukunftsweisend": So beschrieb Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) den Entwurf des neuen Spezial-Schiffes der Militärsparte von Lürssen, als er vergangene Woche die dazugehörige Werft in Bremen besucht hatte. Gemeint ist das neue Projekt von Naval Vessels Lürssen (NVL), das "Navel Tender Vessel 130", kurz "NTV 130". Doch was macht das Militärschiff so besonders?
Laut den Entwicklern von Lürssen sei das "NTV 130" "ein wahres Multitalent" und soll künftig vor allem in Nord- und Ostsee zum Einsatz kommen und dort Kampfschiffe der Marine unterstützen. Ausgestattet mit einem "fortschrittlichen Energieversorgungskonzept, optimierter Resilienz und umfassenden Schutzmechanismen" biete das Schiff "eine unübertroffene Fähigkeit zur Versorgung und Unterstützung von Marineverbänden".
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Das Design sei so konzipiert, dass das "NTV 130" auch unter "extremen Wetter- und Bedrohungsbedingungen, wie sie im Nordatlantik oder der Nord- und Ostsee vorkommen, sicher und effizient zu operieren". Die Ausstattung – unter anderem ein Hubschrauberlandeplatz – befähige das Schiff, Minenkampfeinheiten, U-Boote und amphibische Operationen zu flankieren.
Wetterdeck ein "wahres Multitalent"
Vor allem vom Wetterdeck scheinen die Verantwortlichen um NVL-CEO Tim Wagner überzeugt. So heißt es auf der Homepage von Lürssen, dieses sei "ein wahres Multitalent". Nicht nur könnten auf dem Deck bis zu 22,5 Tonnen schwere Helikopter landen, auch biete es Platz, um Container zu lagern. Das obere Deck werde mit den unteren Decks dabei durch einen integrierten Lift verbunden, der Material schnell zwischen den Ebenen transportieren kann.
Trotz seiner Länge von 130 Metern sei das "NTV 130" robust und flexibel und könne "eine vollständige Einheit mechanisierter Fahrzeuge über die Steuerbordrampe an Bord zu nehmen".
Kosten für möglichen Bau noch offen
Interessant in dem Zusammenhang: Ob die Marine das Schiff irgendwann kaufen wird und zu welchen Kosten, ist nicht sicher. Jedoch liegen die Entwürfe bereits in der Schublade von Lürssen. Hintergrund: Vom Auftrag bis zur Fertigstellung vergehen häufig viele Jahre. Doch angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und einer möglichen Ausbreitung auf Europa will offenbar auch Deutschland gerüstet sein und plant für die Zukunft.
CEO der NVL-Group, Tim Wagner, sagte der "Bild" in Berzug auf das Schiff: "Wir haben es dem Minister heute vorgestellt als Drohnen-Mutterschiff für unbemannte Über- und Unterwasser-Boote. Es könnte eins der nächsten Beschaffungs-Objekte der Marine sein.“
- nvl.de: NAVAL TENDER VESSEL 130 (NTV 130)
- bild.de: "Spezial-Schiff soll Putins Ostsee-Sabotage stoppen"
- x.com: Post von @clemens_speer
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa