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Weserinsel Strohauser Plate: Dieses Eiland darf nur einer betreten – Warum?


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Nur einer darf sie betreten
Die geheimnisvolle Weser-Insel bei Bremen


Aktualisiert am 20.12.2024 - 01:39 UhrLesedauer: 3 Min.
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Sonnenaufgang über der Weser (Archivfoto): Die Insel erstreckt sich auf einer Fläche von 470 Hektar – für viele dürfte das Eiland trotz seiner Größe jedoch ein rätselhafter Ort bleiben. (Quelle: IMAGO/imageBROKER/Volker Lautenbach/imago)
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Die Weser schlängelt sich hunderte Kilometer durch Deutschland und schafft dabei imposante Orte der Natur. Einer liegt nördlich von Bremen – und ist mysteriös.

Flüsse prägen Städte, Landschaften und die Geschichte der Menschheit bis heute entscheidend mit. Auch die Weser mit ihren gut 450 Kilometern Länge ist nicht nur für die Wirtschaft in Mittel- und Norddeutschland ein wichtiger Faktor. Der Fluss ist zugleich auch zentraler Lebensraum für unzählige Tierarten. Und manchmal schafft er Orte der puren Abgeschiedenheit.

Die Insel Strohauser Plate ist ein Ort, von dem man wohl sagen kann: Hier herrscht noch echte Einsamkeit, hier ist man weit weg vom Trubel der Großstädte, vom Lärm und der Luftverschmutzung. Früher lebten hier mehrere Bauernfamilien, heute ist nur ein Landwirt geblieben – und der hat eine ganze besondere Aufgabe.

Naturparadies, wie man es in Deutschland nur noch selten findet

Offiziell gehört die Insel als Bauernschaft zu Rodenkirchen und liegt in der Gemeinde Stadtland (Landkreis Wesermarsch). Von Bremen-Nord aus sind es nur etwa 20 Kilometer, dann finden sich Besucher in einem Naturparadies wieder, das es in Deutschland so nur noch selten geben wird.

Das Problem: Einfach so, ohne Genehmigung und ohne sachkundige Führung kann das Eiland nicht betreten werden. Das Gebiet, was offiziell zum rund 1.000 Hektar großen Naturschutzgebiet "Strohauser Vorländer und Plate" gehört, ist Rückzugsort für zahlreiche seltene Vögel. Es gilt, diese nicht zu stören, insbesondere zur Brutzeit brauchen die Tiere absolute Ruhe.

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Einer, der sich auf die Insel traut, ist Jörg Fasting. Er ist der einzige Landwirt, der noch auf der Insel arbeitet. 1836 siedelten sich erste Höfe an, bis 1986 lebten auf dem Eiland noch bis zu acht Bauernfamilien – nach und nach zogen sie weg. Fasting ist geblieben. Er betreibt Mutterkuhhaltung – und nebenbei erntet er einen ganz besonderen Rohstoff: Weserreet.

Weserreet: ein ganz besonderer Rohstoff

Dabei macht er sich die hohe Dichte an Schilfrohr zunutze, das mit einer Höhe von bis zu 3,50 Meter auf der Insel wächst. Das Reet wird direkt vor Ort geerntet und zum Verkauf angeboten. Die kräftigen Halme seien besonders für ihre Langlebigkeit bekannt und würden deshalb von Kunden geschätzt, schreibt der Landwirt auf seiner Internetseite.

Um auf die Strohauser Plate zu gelangen, braucht es in der Regel ein Boot. Nur bei Ebbe ist der Weg zum Eiland auch über die dann wasserfreien Wege möglich. Gummistiefel sind dennoch weiter Pflicht – zu sumpfig ist der Untergrund. Wie Fotos aus dem Netz zeigen, wird es insbesondere dann interessant, wenn große landwirtschaftliche Maschinen auf die Insel müssen. Dann kommen auch schon mal spezielle Fähren zum Einsatz, um die tonnenschweren Erntemaschinen auf das Eiland zu befördern.

Landwirt lebt mit und von den Gezeiten

Fastings Alltag, so beschreibt er es in einem Beitrag der "Nordsee-Zeitung", ist geprägt von den Gezeiten und vor allem vom Zusammenleben mit vielen geschützten Vögeln, die dort leben und nisten. Insbesondere Kiebitz, Uferschnepfe und Rotschenkel bestimmen die Fauna, heißt es in einem Porträt über den Hof.

Wer die Strohauser Plate besuchen möchte, kann das bei geführten Exkursionen tun. Jedes Jahr werden an bestimmten Daten Führungen angeboten. Diese sind meist zwischen April und September möglich und können bei der Tourismuszentrale Stadtland erfragt werden. Nähere Informationen erhalten Sie hier.

Die Exkursionen dauern in der Regel zwischen zweieinhalb und drei Stunden. Dabei würden Strecken von rund drei Kilometer zurückgelegt. Wichtig: Festes Schuhwerk und ein Fernglas sind zu empfehlen. Und da die Gezeiten weder auf Bauer Fasting noch auf Besucher Rücksicht nimmt, können Führungen schneller vorbei sein, als man ahne, heißt es von der Gemeinde. Hier bestimmt nämlich noch die Natur das Leben – und nicht umgekehrt.

Verwendete Quellen
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