"Bahnbrechende" Pläne Meyer Werft plant Revolution in der Kreuzfahrtbranche
Terminals für Kreuzfahrtschiffe sind riesig, nicht jeder Hafen kann ein solches installieren. Die Meyer Werft in Papenburg hat für dieses Problem bereits Pläne.
Vorerst sind es nur Pläne, doch die beschreibt die Meyer Werft aus Papenburg immerhin als "bahnbrechend": Wie das Unternehmen mitteilt, liegt nun ein erstes Konzept für schwimmende Kreuzfahrtterminals bereit. Und die Entwürfe sehen nicht nur spannend aus, sie sollen die Branche revolutionieren können, heißt es von Meyer Floating Solutions, einem zur Meyer-Gruppe gehörenden Unternehmen.
Das Grundproblem: Kreuzfahrtterminals benötigen riesige Flächen, die es den Schiffen möglich machen anzulegen. Die sogenannte Altonaer Brücke im Hamburger Hafen misst beispielsweise 360 Meter in der Länge. So macht der Kai es möglich, dass bis zu 300 Meter lange Kreuzfahrtschiffe dort anlegen können. Die Columbuskaje in Bremerhaven soll sogar auf 800 Meter Länge erweitert werden. Dimensionen, die sich nicht jeder Hafen leisten kann. Nicht zuletzt aus Gründen des nicht vorhandenen Platzes.
Modulsystem soll Einsatz weltweit möglich machen
Doch genau hier will das Projekt der Meyer Werft ansetzen: Häfen, denen es an "erheblicher Infrastruktur mangelt", können durch die Erfindung künftig auch in den Genuss kommen, Ziel der Kreuzer zu werden.
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Das Modulsystem soll es den Häfen ermöglichen, das Terminal nach ihren individuellen Wünschen anlegen zu lassen. Laut Kaj Casén, CEO von Meyer Floating Solutions, lägen die Vorteile auf der Hand: "Unsere schwimmenden Kreuzfahrtterminals bieten eine dynamische Lösung für Häfen, die nahtlose Erweiterungsmöglichkeiten suchen, und gewährleisten die Sicherheit und das Vertrauen sowohl öffentlicher als auch privater Investoren."
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Daneben sei das System auch nachhaltig, so Casén. Die schwimmenden Anlagen könnten bis zur vollen Terminalgröße in einer fabrikähnlichen Umgebung, beispielsweise einer Werft, hergestellt werden. So könnten viele Arbeiten direkt vor Ort durchgeführt und somit auch die nötige Landgewinnung minimiert werden.
Hotels und Parkplätze: Terminals mit allerlei Extras
Bislang, so der Plan, sollen drei Pierpositionen zur Auswahl stehen. Sie umfassen Längen von 205 bis 320 Metern und erzeugen so Grundflächen bis zu 410 Metern Länge und 265 Metern Breite. Das Modulsystem mache es zudem möglich, die Anlegestelle mit allerlei Extras auszustatten, heißt es. Zum Portfolio gehören neben Einkaufskomplexen auch Parkplätze, Hotels und Energieversorgungszentren.
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Der Plan steht, jedoch sei noch an keinen Hafen ein Auftrag erteilt worden. Das berichtete ein Sprecher der "Nordwest-Zeitung". Da die Terminals jedoch grundsätzlich an jedem Hafen der Welt angelegt werden können, so das Unternehmen, dürfte es an Kunden künftig nicht mangeln.
- meyerfloatingsolution.com: "Meyer Floating Solutions unveils Innovative Floating Cruise Terminals for Sustainable Port Expansion" (englisch, Stand: 05.09.23)
- hamburg.de: "Zweites Kreuzfahrtterminal in Hamburg" (deutsch, Stand: ohne Datum)
- instagram.com: Profil von @meyerfloatingsolutions
- nwz-online.de: "Meyer plant weltweit erste schwimmende Kreuzfahrtterminals" (deutsch, kostenpflichtig)
- Eigene Recherche