Schutz der eigenen Fans Werder verlegt Gästeblock wegen Pyro-Gefahr
Im Weserstadion müssen bestimmte Heimfans aufpassen: Genau über ihnen stehen die Gäste. Wenn dort gezündelt wird, drohen schwere Verletzungen. Werder reagiert.
Werder Bremen will den Zuschnitt des Gästeblocks im Weserstadion anpassen, um die eigenen Fans im Unterrang vor Pyrotechnik über ihnen zu schützen. Der Umbau soll aber erst zur nächsten Saison umgesetzt werden, berichten die Portale "buten un binnen" und "Deichstube" übereinstimmend. Doch es gibt auch eine schnelle Übergangslösung, um die Gefahr von tropfenden Bengalischen Fackeln zu bannen.
Für die bevorstehende Saison will Werder Bremen vor dem Gästeblock einen feuerfesten Tropfschutz installieren. Das soll nicht nur vor glühend heißer Pyrotechnik schützen, sondern auch verhindert, dass Gästefans Gegenstände vom Oberrang in den Unterrang werfen können. Die Saison der 1. Fußball-Bundesliga beginnt für Werder am Freitag, dem 18. August, mit einem Heimspiel gegen den FC Bayern München (Anpfiff 20.30 Uhr) – die Fans des Rekordmeisters spielen in der Thematik eine unrühmliche Rolle.
Heimfans mussten wegen Pyrotechnik der Bayern flüchten
Das Problem ist seit Jahren bekannt. Als am 6. Mai dieses Jahres jedoch der FC Bayern zu Gast war, eskalierte die Situation: Die Münchener Fans zündetet derart viele pyrotechnische Gegenstände, dass der Unterrang geräumt werden musste. Die Bremer boten den betroffenen Stadionbesuchern daraufhin die Erstattung der Ticketkosten an. Schon damals hatte Werder-Geschäftsführer Tarek Brauer gesagt: "Eine Verlegung des Gästeblocks wäre die Variante, die nachhaltig und zukunftsträchtig ist, weil sie an die Wurzel des Problems geht."
Neben dem feuerfesten Tropfschutz soll für einzelne Spiele zudem geprüft werden, ob die Plätze direkt unterhalb der Gästefans von Beginn an frei bleiben können, berichtet "Deichstube". Bisherige Fangzäune sollen insgesamt 600.000 Euro gekostet haben, aber ihr Ziel verfehlt haben.
Der langfristige Umbau soll rund drei Millionen Euro kosten. Wohin der Gästeblock dann umzieht, ist noch nicht ausgemacht. Eine Variante: ein Umzug von der Westkurve in Richtung Südtribüne. Denkbar ist wohl auch, dass die Gästestehplätze in den Unterrang wandern, die Sitzplätze würden im darüber liegenden Oberrang verbleiben. Ein Umbau bereits zu dieser Saison sei wegen der notwendigen Baugenehmigung unmöglich gewesen.
- butenunbinnen.de: "Nach Pyro-Ärger: Werder will den Gästeblock im Weser-Stadion verlegen"
- deichstube.de: "Werder baut in einem Jahr um und sorgt für das Bayern-Spiel vor"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa