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Großdemo in Aurich: Bürger gehen gegen den Wolf auf die Straße


Großdemo geplant
"Wir müssen laut werden": Ganze Region stellt sich gegen den Wolf

Von t-online, stk

06.06.2023Lesedauer: 2 Min.
imago 92344988Vergrößern des Bildes
Ein Wolf liegt an einem Baumstamm (Symbolfoto): Fast täglich berichteten Tierhalter von Angriffen, heißt es vom Verein "Land schafft Verbindung Ostfriesland".

Vereine, Verbände und Firmen: Sie alle wollen ihre Stimme erheben und aufrütteln. Die Situation mit Wolfsangriffen bringe viele an ihre Grenzen.

Sie haben genug und wollen das zum Ausdruck bringen: Die Zahl der Wolfsangriffe in Ostfriesland nimmt zu, Landwirte und Deichschützer haben die Nase gestrichen voll und gehen auf die Straße. Für Samstag, 10. Juni, planen der Friesische Verband für Naturschutz und der Verein "Land schafft Verbindung" (LSV) Ostfriesland eine Großdemo in Aurich. Bis zu 3.500 Teilnehmer werden erwartet, zudem sollen etwa 300 Trecker auf den Straßen zu sehen sein.

Neben regionalen Teilnehmern erwarten die Veranstalter auch Besucher aus Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden, die sich der Kundgebung anschließen werden. Das sagte Organisator und Tierarzt Hansjörg Heeren, Vorsitzender des Friesischen Verbands für Naturschutz, der "Nordwest-Zeitung".

In einer Ankündigung zur Demo heißt es: "Fast täglich berichten Tierhalter von Wolfsrissen oder Angriffen auf ihre Tiere. Der Wolf treibt sein Unwesen inzwischen sogar in Ställen." Doch nicht nur Tierhalter seien vom Wolf bedroht, auch die Bevölkerung fahre "mit einem mulmigen Gefühl abends mit dem Fahrrad durch seine Heimat". Ein unbeschwerter Waldspaziergang sei schon lange nicht mehr möglich.

Zahl der Wolfsangriffe steigt rasant

Zahlen der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) zeigen tatsächlich eine Explosion der Nutztierschäden, verursacht durch das Raubtier: Wurden 2014 deutschlandweit etwa 100 Fälle und 400 tote Tiere gemeldet, waren es 2016 bereits 250 Fälle und etwas mehr als 1.000 Tiere, dem Wolf zum Opfer fielen. 2021 verzeichnete die DBBW dann einen bisherigen Höchstwert: Bei knapp 1.000 Angriffen starben fast 4.000 Nutztiere.

Die Initiatoren der Demo machen deutlich, dass "die Politik an der Stelle der Wolfspolitik definitiv schon weiter" war. Sogenannte Problemwölfe seien in der Vergangenheit bereits zum Abschluss freigegeben worden "und es war nachvollziehbar für jeden, dass Wolf und Mensch und Wolf und Tier nur bedingt zusammenleben können", teilt der LSV mit.

"Tiere werden zum Wolfsfutter"

Die aktuelle Landesregierung statuiere ein Miteinander von Mensch und Wolf, doch dieses sei "absolut nicht möglich", ist sich der LSV sicher. Die Veranstalter sagen: "Tiere werden zum Wolfsfutter". Daraus entstünden für die Region zwei Probleme. Der Wolf werde per se zur Gefahr für die dort lebenden Menschen und bedrohe sie zudem indirekt: Weil Wölfe häufig Schafe angriffen, sei der Deichschutz auf Dauer bedroht. Jäger fordern deshalb schon seit längerem, Wölfe konsequent von den Deichen fernzuhalten. Mehr zu den Forderungen lesen Sie hier.

Die Kundgebung beginnt um 19 Uhr auf dem Parkplatz der Sparkassen-Arena.

Verwendete Quellen
  • lsvostfriesland.de: Mitteilung
  • dbb-wolf.de: Bundesweite Schadensstatistik
  • nwzonline.de: "Nicht wir müssen hinter Zäunen leben, sondern der Wolf" (kostenpflichtig)
  • Eigene Recherche
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